Altes Guben: Grüne Wiese in der Crossener Vorstadt

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Grüne Wiese

Otto Schulze erzählte uns am Telefon: „Das Bild zeigt mein persönliches Umfeld, in der Mitte der Flachbau war das Geburtshaus und das Haus meines Großvaters. Hier fand auch die Firmengründung des ersten Gubener Kohlengroßhandels statt, den mein Großvater, der von 1851 bis 1935 lebte, leitete. Meine Großmutter, eine geborene Elisabeth Schulze, wohnte mit ihrer Mutter und den Söhnen ebenfalls hier. Das erste Haus vorn rechts ist die Kartonagenfabrik Knappe. Danach folgt die Kreissparkasse, das alles steht heute noch. Daneben, das große Haus war Guttes Haus, und was davor steht, gibt es nicht mehr. Das elterliche Haus war früher die Adresse Grüne Wiese 16, heute in Gubin ist es die ul. Piastawka 8.“
Dietrich Kühn schrieb uns: „Es handelt sich um die Crossener Vorstadt mit der Grünen Wiese und dem Gebäude der Kreissparkasse, darüber die Villa Wolf. Dass Guben eine Stadt im Grünen war und ist, machte man auch in den Straßenbezeichnungen deutlich, und der Name ‘Grüne Wiese’ für den nördlich der Jungfernbrücke beginnenden Straßenzug steht dafür. 1892 hatten die Stadtverordneten die Verbreiterung der Grünen Wiese und ihren Ausbau als Straße bis zum Pfingstberg beschlossen. Etwas höher gelegen befand sich die berühmte Villa Wolf, ein Werk der Bauhausarchitekten Ludwig Mies van der Rohe (1886 – 1969), die 1925/26 erbaut wurde. Rechts neben der Kreissparkasse befand sich der Parfümgroßhändler Max Knappe und neben Max Knappe hatte die damalige SA einen Stützpunkt sowie die NS-Frauenschaft ihren Sitz. Heute befindet sich in der ehemaligen Kreissparkasse die Genossenschaftsbank.“

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