Spremberg: Architekt Josef Demkopf

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Architekt Josef Demkopf

Architekt Josef Demkopf
„Die abgebildete Person ist zweifelsfrei der Architekt Josef Demkopf aus Spremberg, Bergstraße 19. In diesem Haus war auch jahrzehntelang sein Ingenieurbüro. heute gehört es der Familie Mechler mit ihrem Hotel am Berg“, schreibt uns Dachdeckermeister Hans-Joachim Nevoigt. „Das Ehepaar Demkopf ist nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Böhmischen (Varnsdorf) gekommen. er war Mitglied des Bund Deutsche Architekten (BDA). Der Sohn Günter ist ebenfalls Architekt geworden und lebt in München.
Herr Demkopf hat viele Spuren in Spremberg und Umgebung hinterlassen mit seiner Arbeit. Vieles ist zerstört oder abgebaut worden. Eindrucksvoll und noch heute anzusehen die in den 30er Jahren errichtete Vogelsiedlung, damals Arbeitsfront-Siedlung. Die Buchhandlung Krätschmar in der Dresdener Straße, das Kaufhaus in Forst, die Glasfachschule in Weißwasser und das Kulturhaus der Chemiearbeiter ebenfalls dort.
Nicht unerwähnt lassen sollte man die Betriebsgebäude der Römmler Werke AG mit Schwimmbad, auch in der Dresdener Straße in Spremberg.
Seine Mitarbeit im Kraftwerk Trattendorf und Schwarze Pumpe und auch das Gemüsekombinat Trattendorf sollen nicht vergessen werden. Seine konstruktive Arbeit für das Bodenreformbauprogramm war damals unverzichtbar.
Besonders gefreut haben wir uns in den 50er-Jahren über den Bau des Schwimmbades im Kochsagrund.
Maßgeblichen Umfang hatte auch seine Arbeit im Kulturbund für alte und historische Bauten und alle Baudenkmäler.“
An das Schaffen von Josef Demkopf kann sich auch Dieter Hermann erinnern. Er erzählte uns: „Er war maßgeblich am Wiederaufbau der ehemaligen Konsum-Kaufhalle Fortschritt, heute NKD beteiligt. Die Ehefrau seines engen Mitarbeiters und rechte Hand Herbert Martin, vermutet, dass auch die Gestaltung des ehemaligen IFA-Ladens aus seiner Feder stammt.“
Schwieriger ist jedoch heute zu erfahren, wo und zu welchem Anlass das Foto geschossen wurde. Dieter Hermann vermutet“. Es könnte sehr wahrscheinlich im Kulturhaus Weißwasser aufgenommen sein, denn darauf war er besonders stolz. Solche Fernseher standen in jedem Kulturhaus, es war ja damals fast Pflicht, auch während der Arbeitszeiten bestimmte Sendungen zu sehen. Ebenfalls oft war recht viel altes Mobi-liar in den Kulturhäusern zu finden, das erklärt das hässliche Rednerpult auf dem Foto. Auch Kapellen waren damals zu solchen Anlässen üblich. Die haben übrigens stets eine großartige Stimmung verbreitet – ganz ohne Technik.“