Sie kennen das Lied aus Kinderzeiten: Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt… Es wird vermutlich in Kindergärten und Schulen nicht mehr gesungen. Rösslein werden heutzutage auf Feldern fast nur noch nostalgisch angespannt. Zum Schaupflügen vielleicht, oder da und dort auf Kleinstflächen.
Die Symbolik aber bleibt: Im Märzen werden Ärmel aufgekrempelt – zur Feld- und Gartenarbeit, aber auch im Tourismusgeschäft, das von Jahr zu Jahr an Kraft und Bedeutung gewinnt im Kanon der Branchen hier rund um und in Senftenberg selbst.
Die Touristiker haben gerade ihre Angebote auf der ITB ausgebreitet, der größten Tourismusmesse der Welt. Dort zeigen die von uns in den letzten Ausgaben geschilderten lateinamerikanischen Regionen ebenso ihre Angebote wie die Deutsch-Süd-Westler aus Namibia oder eben die Strandwalter aus Großkoschen.
Wie ruhmvoller Kunstguss aus Lauchhammer oder die Chemieprodukte aus Schwarzheide tritt die mit hunderten Millionen Euro gewandelte Seenregion von Südbrandenburg und Sachsen in den Wettbewerb eines dynamischen, heiß umstrittenen Marktes ein. Sie kann Wasser, Wind und sächsisch-preußische Kultur bieten. Und vielleicht sogar Rösser, die im Märzen oder in anderen Monaten angespannt werden. In der Tat: Die mitteldeutsche Kultur hat Bestchancen im Markt der touristischen Möglichkeiten und Angebote. Das nahe Bad Muskau an der Neiße steht schon im Weltkulturerbe, das deutsche Brot – unsere gut gewohnte Stulle auf Sauerteig-Basis – bewirbt sich um den Welterbe-Status. Es ist Frühjahr. Und es herrscht Aufbruch in unserem Fortkommen. Es wächst was.
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