Lange Winterpause hinterlässt auch Spuren beim Motorrad-Fahrer
Region (MB). Für die meisten Motoradfahrer endet nun die Zweirad-Pause. Das lange Warten hat aber nicht nur dem Biker „Winterspeck“ gebracht, sondern auch das Motorrad braucht eine Frische-Kur.
Vor der ersten Ausfahrt empfiehlt sich ein gründlicher technischer Check der Maschine sowie der Ausrüstung. Sind die Reifen an Flanken oder Laufflächen beschädigt oder fehlen Ventilkappen? Die Profiltiefe muss mindestens 1,6 Millimeter betragen. Wichtig ist auch die Kontrolle des Reifendrucks. Denn selbst, wenn Ventile und Reifen ohne Mängel sind, entweicht durch die lange Standphase im Winter etwas Luft. Bei zu geringem Druck leidet die Fahrstabilität und auch der Bremsweg verlängert sich. Zu kontrollieren sind auch Licht und Hupe sowie Öl, Kühlmittel und Bremsflüssigkeit.
Nach den langen Wintermonaten fehlt dem Fahrer die praktische Übung. Selbst erfahrene Zweiradprofis frischen ihr Gefühl für das Motorrad wieder auf – zum Beispiel auf einem großen, leeren Parkplatz oder einem öffentlichen Verkehrsübungsplatz. Gerade die Einschätzung von Bremsweg, Geschwindigkeit, Kurven und Schräglagen oder Straßenverhältnissen erweist sich nach einer längeren Pause oft als schwierig. Wer sich trotzdem noch etwas unsicher fühlt, sollte ein Fahrsicherheitstraining absolvieren.
Vorsicht ist für Motorradfahrer im Frühling vor allem auf Landstraßen geboten! Denn jetzt sind viele landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge unterwegs, die vom Feld direkt auf die Straße fahren. Schlamm und Erdklumpen können sich im Profil der Zweiräder festsetzen und den Grip erheblich mindern – das ist besonders bei Kurvenschräglage oder bei einem Bremsvorgang gefährlich. Eine defensive Fahrweise ist hier deshalb wichtig.
Was beim Auto „nur“ einen Blechschaden verursacht, kann für Motorradfahrer weit schwerere Folgen haben. Ereignet sich ein Motorradunfall auf dem Weg zum oder vom Arbeitsplatz, dann greift der gesetzliche Unfallschutz. Diese Wege- bzw. Arbeitsunfälle machen allerdings nur ein Drittel aller Verkehrsunfälle mit Verunglückten aus. Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden Dritter, die der Fahrer verschuldet. Erleidet der Fahrer jedoch durch einen selbstverschuldeten Unfall beispielsweise eine dauerhafte Beeinträchtigung, müsste er für mögliche Folgekosten selbst aufkommen. Deshalb ist ein passender Fahrer-Unfallschutz unerlässlich. Versichert sind weltweit alle Unfälle im Straßenverkehr – egal ob der Versicherte als Fahrer, Beifahrer, Insasse, mit dem Motorrad, dem Auto oder sogar als Fahrradfahrer unterwegs ist. Wichtig: Die Versicherungsleistungen erhält der Fahrer unabhängig von der Schuldfrage und selbst dann, wenn eine andere Versicherung ganz oder teilweise für den Schaden aufkommt.
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