Das ist wichtig beim Motorrad-Kauf

Papiere und Maschine genau prüfen / ABS sollte Ausstattungspflicht sein:
Region (MB). Immer mehr Motorradfahrer entscheiden sich für eine gebrauchte Maschine. Im vergangenen Jahr waren es mit knapp einer halben Million Maschinen sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Beim Kauf eines gebrauchten Bikes heißt es jedoch genau hinschauen, soll es keine unangenehmen Überraschungen geben. Die Prüfung fängt nicht erst bei der Maschine an, sondern schon beim Fahrzeugschein. Der sollte mit dem Fahrscheinbrief beziehungsweise mit der Allgemeinen Betriebserlaubnis übereinstimmen. Auch vollständige und aktuelle Belege der HU-Untersuchungen und Werkstattwartungen samt Rechnungen sind wichtige Zeiger für einen seriösen Verkäufer. Nicht auslassen sollte der Interessent den Vergleich der Fahrzeuggestellnummer und -Identifikationsnummer. Diese sind am Rahmen oder an der Lenksäule eingeprägt.
Wer sich ein neues Motorrad zulegt, sollte ein Bike bevorzugen, das mit Antiblockiersystem ausgestattet ist. ABS ist beim Motorrad deutlich wichtiger als beim Pkw, da es bei einer starken Bremsung den gefährlichen Sturz verhindern kann. In Gefahrensituationen nutzen Motorradfahrer oftmals aus Furcht vor dem Blockieren die volle Bremsleistung nicht aus und nehmen einen verlängerten Bremsweg in Kauf, der über einen Unfall entscheiden kann. ABS und Bremssysteme, welche die Kraft optimal auf Vorder- und Hinterrad verteilen, stabilisieren das Zweirad beim Bremsen. Um die Sicherheitsvorteile in Notsituationen voll ausnutzen zu können, muss der Fahrer das Bremsen mit ABS allerdings beherrschen. Ein Fahrsicherheitstraining ist daher ratsam.
Für die Suche nach Spuren von Unfällen und Schäden sollte der Interessent einen Fachmann an seiner Seite haben. Alternativ kann man sich vorab über typische Schwächen bei Zweiradspezialisten informieren. Schwergängige Lenker, Riefen auf den Bremsscheiben oder klappernde Teile sollten eine genauere Prüfung nach sich ziehen. Die Leuchten der Anzeigen sollten schnell reagieren. Flackernde Lampen oder leuchtende Warnlampen erfordern eine Meister-Untersuchung.
Und nicht zuletzt sind Veränderungen zum Originalzustand zu beachten. Gern wird der Auspuff modifiziert. Das Original ist an einem Prägestempel zu erkennen. Auf der sicheren Seite ist jeder, der das Fahrzeug einem Fachmann vorstellt.