Popmusiker Alexander Knappe und der Generalmusikdirektor Evan Christ begeistern an zwei Nächten die Zuschauer im Staatstheater:
Cottbus (mk). Schon längst keine zwei Welten mehr sind Popmusik und Klassik. Zuhauf bedienen sich Chartstürmer in ihren Tonstudios dem Wohlklang der klassischen Instrumente. Den Titel „Zwei Welten“, trägt das Konzerterlebnis am vergangenen Wochenende im Staatstheater dennoch nicht zu unrecht. Im feinen schwarzen Anzug gekleidet und mit dem Rücken zum Publikum gerichtet, steht der Generalmusikdirektor Evan Christ Auge in Auge zu Mike Messing. Tattoos auf den Armen, Bart im Gesicht und Wollmütze auf dem Kopf – der Gitarrist der Band ist sicher ein ungewohnter Anblick für Evan Christ. Mit Alex erscheint auch der Star des Abends selbst in zerrissenen Jeans und mit Turnschuhen auf der Theaterbühne. Und hier enden auch schon die zwei Welten. Das Trennende bezieht sich allein auf Äußerlichkeiten.
Was musikalisch nach dem Alex-Ausspruch „Ich hab richtig Bock“ folgt, ist ein positives Gänsehauterlebnis, dem auch die Aufforderung „Singt mit, auch wenn’s schief ist“, nicht schadet. So schallt es aus 600 Besuchermündern zu E-Gitarre und Violinen: „Die Zeit ist reif für neue Wunder“. Der 30-köpfige Opernchor sorgt neben dem Orchester für noch mehr Wucht, die den Zuhörern musikalisch entgegenschlägt. Selbst dem Bildungsauftrag kommt Alex nach und lädt alle Fans dazu auf, auch ohne ihn das tolle Orchester des Staatstheaters zu besuchen. Eine Kostprobe der Musiker ohne Popstarbegleitung folgt – auch hier stehende Ovationen. Dass diese beiden Welten nicht das letzte Mal verschmolzen sind, scheint schon beschlossene Sache. Jedenfalls ist ein Besuch dringendst zu empfehlen oder wie Alex vor seinen Liedern gerne sagt: „Hört mal zu!“
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