Aus eins wurde zwei diese Woche. Medienstar Gregor Gysi (die Maischberger ließ ihn schnell noch kommen) geht in die Hinterbank, um Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht die Linke Fraktionsführung zu überlassen. Ein Ereignis, dessen Verlauf aus Lausitzer Sicht mit höchster Spannung verfolgt wird – nicht nur von Links-Linken.
Gysi tourte gelegentlich zu Wahlreden über den Altmarkt. Aber hat er den Verfall der Region zum deutschen Jammertal aufhalten können? Hat er ihn überhaupt wahrgenommen? Seine 20 Jahre im Bundestag waren eine Show mit donnerndem Applaus und gelegentlich schallendem Gelächter, die sechs Monate im Berliner Senat zeigten, dass dem klugen Anwalt im Versuch zu regieren dann auch nur eigene Vorteile (in lächerlichen Bonusmeilen!) einfielen. Armes linkes Deutschland.
Nun also Oskars Gefährtin Sahra! Wer sie im PolitPiano im DoppelDeck oder gelegentlich in der Cottbuser Linken-Kneipe „Brandenburger Hof“ die Weltrevolution ausrufen und dann im Audi A 8 hinwegschweben sah, hat eine Ahnung von der zarten Linksspitzen-Hälfte. Sie will „Marktwirtschaft ohne Kapitalismus“, Steuersätze bei 90 Prozent und alle Wünsche vom Geld der Millionäre erfüllen. Mit Bundestagsmandat. Als „Kanzlerin der Herzen“, wie sie von ihrem abgeschiedenen Ex gern öffentlich genannt wird.
Aber manchmal wird sie auch konkret: „Gabriel redet die Stagnation schön“, sagt sie. Und sie denkt sich weit hinein in die Untiefen der SPD. Niemand würde sich wundern, würde sie dort mal eine wichtig Rolle spielen. Oskar hat den Wechsel von links nach ganz links geschafft. Vielleicht geht das auch umgekehrt…
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