Ein bisschen Spaß muss sein

Heinrich kommentar wp
Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de

Menschen in Annahütte, Großräschen, Forst-Sacro, Spremberg, Pumpe, Kolkwitz, Peitz, Sergen und anderswo können am 07.02. ganz ungestört zur Kirche oder anderen sonntäglichen Lieblingsorten gehen; die Narren von da sind alle in Cottbus.
Wie nun schon seit 25 Jahren, ist hier der Zug der Fröhlichen Leute unterwegs, und weil das ja alles Narren sind, machen die das, was sie in der DDR nie wollten: sie defilieren an der Ehrentribüne vorbei und jubeln den Oberen zu. Meistens steht da der jeweils gültige Ministerpräsident, angemessen bedeckt, nämlich mit Narrenkappe, umgeben von diversen kommunalen Wichtigkeiten.
Prinz der Lausitz ist dieses Jahr Brandenburgs Hotel- und Gaststätten-Präsident Olaf Schöpe mit Ihrer Lieblichkeit Meike I, also seiner angetrauten Ehefrau, an der Seite. Die beiden sehnen vermutlich Aschermittwoch herbei, denn sie mussten seit Jahresanfang permanent Präsenz zeigen. In Karnevalsvereinen landauf und landab. Was sie, zum Beispiel auch beim steppenden Adler in der Stadthalle oder beim 22. Wettbewerb der Männerballette in Kolkwitz vor gut zwei Wochen, bestätigt fanden: Karneval ist nur in kurzen Momenten zum Totlachen ulkig; die überwiegende Zeit verbringen die Narren (weswegen sie vielleicht so heißen) in harter Trainings- und Organisationsarbeit. Aber – und da kann der aktuelle Prinz kompetent mitreden – wie positiv sich das letztlich im Umsatz in Gastronomie und manch anderen Branchen niederschlägt, das lässt doch zu dem Schluss kommen: Ein biss chen Spaß muss sein in der Lausitz. Karneval ist ein Wohlfühl- und Wirtschaftsfaktor. Wer es ermöglichen kann, sollte sich schon deshalb am Sonntag an die Strecke begeben.