Ruhlander reisen ins Mittelalter | 700-Jahr-Feier vom 19. bis 21. Mai

170513 Ruhland Ortseingang
Bürgermeister Uwe Kminikowski lädt alle Ruhlander und Gäste der Stadt zur großen 700-Jahr-Feier ein. Diese wunderbare Werbung hat Unternehmer Peter Waniek hergestellt

Elsterstädtchen begeht vom 19. bis 21. Mai die 700-Jahr-Feier.

 

Ruhland (trz). Drei Jahre Vorbereitung. Mindestens 40 Sitzungen des Festkomitees. Unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden. Jede Menge Kraft, Schweiß, Nerven und nicht zuletzt graue Haare. Und jetzt? Die Ruhlander sind mächtig gewaltig gespannt, ob sich all ihre Mühen auszahlen. Denn vom 19. bis zum 21. Mai ist es soweit: Dann lädt das Elsterstädtchen zu seiner 700-Jahr-Feier ein. Der Anlass? Die urkundliche Ersterwähnung anno 1317. Vor genau 700 Jahren trat der Ort erstmals aus dem Dunkel der Geschichte. Als Beweis dient ein Stadtsiegel mit der Inschrift „Großere Insiegel des Städtleins Ruhlandt 1317“. So steht es in der vor 20 Jahren erschienenen Chronik. Alle früheren Jahreszahlen haben genauen Prüfungen nicht standgehalten. Bereits im Jahr 1319 kam Ruhland mit der Oberlausitz zu Böhmen. Und 1332 wurde erstmals das „Schloß Rulant“ erwähnt. Die sogenannte Kaupenburg befand sich an jener Stelle, wo heute der evangelische Kindergarten an der Berliner Straße steht.
„Wir für Ruhland“
Das Jubiläum soll gebührend gefeiert werden, kündigt Bürgermeister Uwe Kminikowski an. Das Stadtoberhaupt hatte sich bereits im Mai 2014 mit mehreren Mitstreitern vor den Karren gespannt, um die Festivitäten vorzubereiten. In diesem Zuge entstand der Verein „Wir für Ruhland“. Manche hatten die Enthusiasten damals ausgelacht. Doch am Ende habe die Zeit gerade so ausgereicht, um alles professionell zu organisieren. Denn die Ruhlander haben keine Agentur verpflichtet, sondern entschieden, das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen.
Insbesondere die örtlichen Vereine engagieren sich für die 700-Jahr-Feier. Das Ergebnis kann sich mehr als sehenlassen. Denn genau genommen wird gleich dreifach gefeiert. Zum einen natürlich das Stadtjubiläum. Zum anderen das traditionelle Schützenfest, dieses Jahr bereits zum 23. Mal. Das Schützenwesen im Elsterstädtchen geht bereits auf das Jahr 1345 zurück. Und dann steht auch noch das 17. Amtssängertreffen auf dem Programm.
Doch der Reihe nach. Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag, 19. Mai, um 17 Uhr mit der Eröffnung der Marktstände. Eine Stunde später starten die Schießwettbewerbe. Der Fackelumzug mit dem Ruhlander Spielmannszug beginnt gegen 20.30 Uhr. Und um 21 Uhr gibt es ein mittelalterliches Konzert.
Der Sonnabend, 20. Mai, beginnt um 9.15 Uhr mit dem Wecken durch die Spielmannszüge Ruhland und Ortrand sowie durch das Schalmeienorchester Tettau/Frauendorf. Die offizielle Eröffnung der 700-Jahr-Feier durch Bürgermeister Uwe Kminikowski findet um 10 Uhr statt. Einen weiteren Höhepunkt bildet um 14 Uhr der Auftritt des Landespolizeiorchesters inklusive der Wiederaufführung der Ruhland-Hymne mit dem Chor der Musikschule. Zeitgleich beginnt das Amtssängertreffen. Um 17.45 Uhr gibt es eine Musikschau der Spielmannszüge, der Schalmeienkapelle sowie der Briesker Marga-Fanfaren. Um 21 Uhr wird Stargast Oliver Frank erwartet. Und um 22 Uhr gibt es das Höhenfeuerwerk mit Feuerschau durch „Mr. Kerosin“.
Der Sonntag, 21. Mai, startet um 10 Uhr mit dem Festgottesdienst, zu dem sich Generalsuperintendent Martin Herche angekündigt hat. Das neue Königshaus der Schützen wird um 11.15 Uhr geehrt. Mit einem Kulturprogramm geht es dann ins Festfinale.
Darüber hinaus können sich die Gäste auf ein reichhaltiges Rahmenprogramm freuen. Dazu gehören unter anderem mehrere Ausstellungen in der Kirche, Live-Malerei mit Anatoli Riaboshenko mit Ruhlander Stadtmotiven, Bogenschießen im Pfarrgarten an der Kirche, eine Miniaturausstellung einiger Schlösser, Kirchen und historischer Gebäude im Gutshof, zudem ein Dia-Film, der auf vergangene Ruhland-Jubiläen zurückblickt, ein großes Hoffest bei der Fleischerei Lehmann inklusive Gastauftritten der Ruhlander Karnevalisten sowie am Schützenhaus den Schaustellerpark. Am Toyota-Autohaus werden historische Fahrzeuge präsentiert. Und die Jugendlichen vom Zollhaus bieten am Sonntag, 21. Mai, einen Brunch und alkoholfreie Cocktails an. Zudem haben sich dort „Die Mittelalterlichen“ aus Dresden angekündigt.
Historie pur
Einen absoluten Höhepunkt bildet der große Mittelaltermarkt. In der gesamten Innenstadt gibt es mittelalterliche Marktstände, und zwar 55 von insgesamt 75, darüber hinaus einen flanierenden Hofstaat sowie einen Planwagen mit der Erlebnistour „700 Jahre Ruhland“. Der Gutshof verwandelt sich in eine Bühne für mittelalterliche Musik. Die Besucher sind also auf eine spannende Reise zurück ins 14. Jahrhundert eingeladen.
Insgesamt findet die 700-Jahr-Feier an zehn Veranstaltungsorten statt. Die Hauptbühne befindet sich auf dem Markt. Zudem gehört die Kirche ebenso zum Festgelände wie der Bereich rund um das Schützenhaus in der Ortrander Straße, der Gutshof, die Dresdener Straße, Zollhaus und Toyota-Autohaus sowie der Brauhausplatz.
Im ehemaligen Plus-Markt am Markt befindet sich das Organisationsbüro. Der Souvenirverkauf erfolgt indes an einem Extra-Stand auf dem Markt. Im Angebot befinden sich Ruhland- Taschen, Tassen, Zollstöcke, Fotos und vieles mehr. Zudem gibt es eine 28-seitige Festschrift.
Was noch zu sagen bleibt? Wer die Ruhlander 700-Jahr-Feier verpasst, dürfte sich ein Leben lang ärgern. Denn die allermeisten von uns dürften die 800-Jahr-Feier kaum mehr erleben!


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