Eine Woche noch, dann entscheiden sich die Brandenburger für eine kommende Regierung. Straßen und Plätze sind zuplakatiert und die Parteien versprechen, wie immer in solchen Zeiten, das Blaue vom Himmel. Die einen sagen, alles war immer gut, die anderen meinen alles werde mit ihnen besser. Was aber ist „alles“ und wie stehen die einzelnen Kandidaten zu bestimmten Themen? Wer eifriger Hörer der Podiumsgespräche dieser Wochen war, hat sich vielleicht für eine Partei entschieden, aber deren führende Köpfe stehen ja nicht unbedingt auf dem Wahlschein im eigenen Stimmbezirk. Dort bleibt zwischen sieben oder acht Männern und Frauen zu entscheiden, die man inzwischen von den Plakaten aus der eigenen Straße kennt. Aber sonst…?
Ganz hilfreich ist aktuell ein Kandidaten-Check im Internetportal „abgeordnetenwatch“. Die Veranstalter haben 18 Themen formuliert und lassen Kandidaten darauf antworten. Es genügt, die eigene Postleitzahl einzugeben, und schon finden sich Positionen der Kandidaten über die man zu befinden hat. 287 der 336 Direktkandidaten haben sich an dieser Befragung beteiligt, und vielfach kommentieren sie ihr Ja oder Nein zu den Sachverhalten. Soll beispielsweise weiter öffentliches Geld in den Flughafen BER gesteckt werden? Helfen dem Land Lehrer als Seiteneinsteiger? Muss es für Abgeordnete ein Lobby-Register geben? Zur letzten Frage sind sich die Kandidaten der Parteien und Wählerinitiativen weitestgehend einig: Ja, sowas werde gebraucht. Zurückhaltend sind nur die alten Volksparteien: SPD-Leute stimmen vorsichtig zu 76 Prozent zu, CDU-Kandidaten nur zu 63 Prozent. Jeder mag sich seine Gedanken dazu machen. Ministerin Martina Münch (SPD) mag es „diskret“. Netzwerke seien hilfreich, und: Sind Bürgerinitiativen und Vereine Lobbyisten? Beziehungen, hieß es früher, schaden nur dem, der keine hat. Ist der dann der Macher von morgen? J.H.
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