Seit ca. 5 Jahren steigen die Kosten permanent – gemeint ist der Eigenanteil, den die Bewohner selbst bezahlen müssen. Dazu kommen noch das Geld aus der Pflegestufe und ca. 50 € für Frisör, Apotheke, Kosmetik, Fußpflege. Ich will das mal am Beispiel meiner Mutter Rosa Kislinger im evangelischen Seniorenzentrum “Morgenstern” in Welzow belegen: Preisentwicklung Eigenanteil: 1.10.2017 = 1592 Euro / 1.1.2018 = 1750 Euro / 1.10.2018 = 1726 Euro / 1.1.2019 = 1869 Euro / 1.1.2020 = 2051,95 Euro. Dazu eine Ankündigung für weitere “Anpassung” der Entgelte zum 1.4.2020 für die Ausbildungsfinanzierung (Pflegeberufegesetz).
Es nützt dem Volke nichts, wenn die Bundesregierung eine Erhöhung der Gehälter für Pflegekräfte beschließt und die Betroffenen in den Pflegeeinrichtungen dies bezahlen müssen. Wer kann das noch? Es ist traurig, wenn man im Alter zum Pflegefall wird, aber noch trauriger, wenn man dadurch noch zum Sozialfall wird!
Das Seniorenheim in Welzow gehört zur LAFIM – Gruppe (Landesamt für Innere Mission der Diakonie) und nennt sich auch noch christlich. LAFIM betreibt ca. 20 Häuser in Brandenburg – da lässt sich gut Geld verdienen. Mein subjektiver Eindruck: Kirchliche Einrichtungen sind teurer als privat betriebene. Das Malteser-Heim in Cottbus verlangt jetzt schon 2055 Euro monatlich. Bei seniorenportale.de kann man deutschlandweit alle Heime in der Preisgestaltung verfolgen.
Es geht mir nicht um Welzow. Welzow belegt nur den Trend.
Unsere Alten mit ihren Witwenrenten stehen noch ganz gut da (meine Mutter hat 1 750 Euro netto). Aber was wird aus uns Jüngeren!? Zum Leben reicht die Rente vielleicht – nicht aber für ein Seniorenheim.
Ich kenne mehrere Heime. Das Personal ist immer lieb und freundlich, die Ausstattung funktional und bescheiden. Kein Luxus. Und dann rund 3 500 Euro im Monat!? Das geht nicht.
Was beabsichtigt Kelch?
Der Cottbuser FDP-Vorsitzende in Felix Sicker schreibt:
Der Oberbürgermeister hat jüngst zwei Anträge, die die Stadtverordneten beschlossen hatten, beanstandet, weil sie direkt an die Stadtverwaltung und nicht an den Oberbürgermeister adressiert waren. Die Anträge mussten erneut abgestimmt werden und sind nun von der Kommunalaufsicht zu überprüfen.
Es ist der Demokratie absolut nicht zuträglich, wenn sich Politik derart mit sich selbst beschäftigt. Anstatt Verwaltung, Politik und Innenministerium in die Selbstbeschäftigung zu schicken, hätte Kelch auch einfach auf die Formalie hinweisen können. Der Oberbürgermeister hat jetzt gefordert, nur noch Prüfaufträge zu beschließen. Das würde die Kommunalpolitik aushebeln und die Stadtverordnetenversammlung zu einem Beirat degradieren.
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