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In der Kolkwitzer „Eisenbahn“ gibt’s am heutigen Samstag keinen DORF (BUMS) – abgesagt. Auch die Grüne Annalena Bearbock kommt heute nicht zum politischen Gespräch nach Cottbus und sogar die werdenden Eltern wurden vom CTK (19.3.) ausgeladen. Kein Akademie-Vortrag.
Abgesagt. Leere Fußballstadien, ausfallende regionale Messen, abgeblasene Seniorentreffs. Die Liste nicht stattfindender Ereignisse wird täglich länger. Gesundheitsminister Spahn hat empfohlen, auf Veranstaltungen mit tausend oder mehr Teilnehmern zu verzichten. Das führt nun tausendfach dazu, dass selbst Termine für zehn, zwanzig oder dreißig Leute kurzerhand ausfallen. Aus Sorge oder aus Bequemlichkeit?
Sicher ist es vernünftig, zu Zeiten von Grippe- oder anderen Infektionswellen auf Tanzabende in schwülen Sälen zeitweise zu verzichten. Aber das Leben muss nicht außer Betrieb gesetzt werden, wo sich durch vernünftige und in solchen Situationen auch mal etwas forcierte Hygiene Gefahren minimieren lassen. Vor allem die Wirtschaft sollte sicher funktionieren. Die LEAG informiert zum Beispiel darüber, dass Funktionsteams verkleinert werden und so, falls in einem Quarantäne nötig werden sollte, der Gesamtablauf im Unternehmen nicht gefährdet wird. Auf „das Maß der Dinge“ und auf Vertrauen komme es an, wenn es kriselt, hat diese Woche selbst die Kanzlerin gesagt. Man werde sich darauf einstellen müssen, dass 60 oder mehr Prozent der Bevölkerung die Infektion bekommen – hoffentlich erst dann, wenn sie verlässlich behandelt werden kann.
Fußballfans hoffen, dass diese Zeit schon in wenigen Wochen kommt. Bis dahin wollen sie Spiele verschieben. Ob das geht? Wohl kaum. Aber das Energie-Stadion hat ja Platz genug. Vielleicht hilft es, nur jeden zweiten Sitz zu vergeben. Das würde für zehntausend reichen, viertausend mehr als in gesunden Zeiten. J.H.
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