Erik Brünner spielt Udo Jürgens und dessen Fans.
Senftenberg (h.) Nein, er doubelt oder kopiert Udo Jürgens nicht, er singt nicht einmal allzu gut, dieser Erik Brünner aus Dresden. Aber er versteht in eineinhalb sehr besinnlich-vergnüglichen Stunden zu vermitteln, was diesen unvergessenen Star ausmachte: „diese radikale Emotionalität, dieses Große Ja.“ Brünner formuliert das nicht daher, er verkörpert es in vielen Verwandlungen in und vor einer roten Schrankwand, die Garderobe, U-Bahn und viel mehr sein kann. Ein perfektes Bühnenbild der Corona-Ersparnis; jedes Tischchen zählt schließlich im Raum.
Udo Jürgens war Meister hochkomprimierter philosophischer Poesie, hat dem Massenpublikum Tiefgeistiges zugemutet. Brünner bringt Andeutungen im Medley, spielt „niemals in New York” und „Ich würd’ es wieder tun“ aus, gibt „Merci Cherie“ zu und führt immer wieder Nina an, sein Fan-Alibi, eine abwesende Lehrerin. Alles sehr geistreich und flott. Nur zwischendurch geht ein Ost-West-Wirrwarr in Leere. Na und!
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