Region (MB/sr). Am 24. Mai 2022 stellten IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger und Susanne Kwapulinski, Referentin für Volkswirtschaft die Ergebnisse ihrer Konjunkturumfrage vor. Gleich mehrere Krisen machen der Wirtschaft derzeit zu schaffen: der Russland-Ukraine-Krieg und die steigenden Energiekosten, Corona, der Fachkräftemangel sowie der Strukturwandel und die damit verbundenen klimaneutrale Umstrukturierung der Betriebe macht den Unternehmen zu schaffen. Für 85 Prozent der Unternehmen stellen die Energie- und Rohstoffpreise und für 60 Prozent der Fachkräftemangel die größten Hemmnisse dar. Laut aktueller Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus bewerten dennoch 84 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut“ bzw. „befriedigend“. Während die Geschäfte im Dienstleistungsgewerbe gut verliefen und sich die Situation in Handel und Gastgewerbe entspannt hat, ist die Lage in der Industrie, im Bau- und Verkehrsgewerbe dagegen deutlich angespannter. Bei allen Unternehmen herrscht eine große Unsicherheit für den künftigen Geschäftsverlauf.
„Die regionale Wirtschaft befindet sich im Krisenmodus. Für die nächsten Monate sind die Geschäftserwartungen unserer Mitgliedsbetriebe so eingetrübt wie seit 20 Jahren nicht mehr. 41 Prozent schätzen ihre Zukunftsaussichten als ungünstig ein. Die komplexen und geballt auftretenden Problemlagen fordern die Unternehmen enorm heraus. Prognosen sind schwierig, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht“, sagt Dr. Wolfgang Krüger. „Die Preisdynamik bei Energie und Rohstoffen und damit einhergehender Kostendruck, Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten und fehlende Fachkräfte stellen außerordentliche Belastungen dar. Sie treffen die Industrie und das Bau- und Dienstleistungsgewerbe – die Stützen unserer Wirtschaft – besonders hart und lassen die Investitionsbereitschaft sinken.“
Die Industrie konnte ihren Erholungskurs nicht fortsetzen, verzeichnet Exportrückgänge und befürchtet Produktionsausfälle. Auch das Baugewerbe erwartet erhebliche Verluste, weil es Aufträge ausschlagen muss und perspektivisch mit einer sinkenden Nachfrage rechnet. Ebenso skeptisch blicken auch der Handel und die privatbezogenen Dienstleister in die Zukunft, weil stark steigende Lebenshaltungskosten die Kaufkraft der Verbraucher spürbar einschränken.
Lediglich die unternehmensnahen Dienstleister und das Gastgewerbe gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung ihrer Geschäfte aus.
„Trotz der insgesamt schlechten Konjunkturaussichten – und das ist die positive Nachricht – bleiben die Beschäftigtenzahlen stabil“, ergänzt Dr. Wolfgang Krüger.
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