Es liegt am Wetter. Vermutlich. Denn es lässt sich nur schwer darstellen, dass es erst Grüner Wirtschaftspolitik bedurfte, um das Klima (mit Gastankern statt saubrer Röhren) und die Umwelt (mit Großbauten ohne Naturschutzeinspruch) in Rasanz zugleich zu zerstören. Auch das fehlende Wasser in der Spree dürfte – wenigstens zum Teil – mit dem hektischen Rückzug aus der Braunkohle zu tun haben. Klimaschutz ist nun mal nicht zuerst eine politische, sondern eine physikalisch-wirtschaftlich Angelegenheit. Und da sind wir beim Lausitzer Dilemma zwischen Wirtschaft und Physik.
Die Spree macht uns, wie andere Flüsse auch, derzeit wenig Freude. Sie wird immer dünner, aber sie wird, sagen Experten (ebenfalls wie auch andere Flüsse) ganz schnell mal wieder dicker und übervoll. Das unbeherrschte Klima führt zu einer “Normalität” in Extremen. Wir haben uns auf Wechsel von Dürren zu Hochwassern einzustellen. “Alte Hasen” sagen: Das war immer so. Deshalb hatten Landwirte in der DDR viele kleine Speicher, befüllt in Wochen des Überflusses, aus denen die Maisfelder in Dürrezeit beregnet wurden. Einfach Physik und Bauernschläue. Heute träumt die Lausitz von einem 19 Quadratkilometer großen Verdunstungsmonster. Und alle OB-Kandidaten für Cottbus finden das toll. Warum eigentlich? Wäre nicht die Hälfte oder noch deutlich weniger reichlich genug für alle Träume: Baden, Segeln, Seewärme nutzen, Wohnen “am Meer” in CO2-neutralen Schicki-micki-Quartieren…
Es ist nicht die Zeit für Panik. Im Spreewald funktioniert der Tourismus ohne Abstriche. Erst unterhalb Leibsch wird’s spärlich. Aber Wirtschaft und Politik sollten endlich nachdenklich sein. Ein Drittel vom Ostsee wäre mehr als genug, und der sollte dann dreimal so tief sein. Da muss nochmal gebaggert werden, um einen See zu haben, der schön ist und nützlich und genügend Reserven zurückhält für die dürren Zeiten unseres und des Berliner Flusses J.H.
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