Region. Bei der vorjährigen Befragung nach der Zielstellung der Kreisoberligavereine gab es nur einen Verein, der die Zielstellung hatte, einen Aufstiegsplatz zu belegen, was ja mit der Meisterschaft zusammenhing: die SG Burg/ Spreewald. Alle anderen Spitzenvereine äußerten sich nicht so direkt, wollten wenigstens mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Das war Zweckpessimismus. Zum Ende setzten sich die erwartet Starken durch, es gab am Schlusstag noch geringfügige Veränderungen.
Die größte Überraschung seit Jahrzehnten, lieferte die erst neu gegründete Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau; sie wurde Kreismeister. In das Spitzenfeld der Favoriten schoben sich gleich zwei Aufsteiger, womit man nicht rechnen konnte: der Welzower SV Borussia 09 und die Reserve vom 1.FC Guben.
Vom Absteiger, dem VfB Cottbus 97, hatte man mehr erwartet, wie auch vom Traditionsverein SG Sielow, der einen Podiumsplatz anstreben wollten. Im unteren Mittelfeld, zwischen Platz elf und 14, ging es hauchdünn zu bei 34, 33, 33 und 30 Punkten. Von den vier Aufsteigern gehen zwei gleich wieder runter, in die Kreisliga. Sie entsprachen nicht dem Niveau der Kreisoberliga. Schon ab drittem Spieltag befand sich der SV Rot-Weis Merzdorf auf einen Abstiegsplatz und ab dem fünften Spieltag war er Letzter. Der Punktabstand zu Platz 14 betrug zwanzig (!!) Punkte. Der FSV Spremberg 1895 belegte ab dem achten Spieltag Platz 15. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt neun Punkte.
Das Niveau der Kreisoberliga zerfällt in mehrere Teile, was den Gesamteindruck trübt. Das Kopf-an-Kopf-Rennen, zwischen der Spielgemeinschaft Kausche/Drebkau und SG Burg/Spreewald begann mit dem vierten Spieltag und gipfelte am 30. Spieltag in einem echten Endspiel in Burg. Am Ende reichte der Spielgemeinschaft als Außenseiter ein Unentschieden.
Der vorjährige Zweite, die Spielgemeinschaft Briesen/ Dissen, verschlief anfangs acht Spieltage komplett (Platz 14 mit nur sieben Punkten), was eine bessere Endplatzierung nicht mehr zuließ – trotz zuletzt einer beispielhaften Erfolgsserie. Am Ende wurde es doch noch Platz drei, fünf Punkte hinterm Vize, sieben vor Platz vier.
Der SV Lausitz Forst verlor noch am Schlusstag Platz vier an die Welzower Borussen, die ihr letztes Spiel bei Dissenchen/Haasow gewinnen konnten, während Lausitz Forst in Briesen nur unentschieden spielte. Dann gibt es einen so genannten „Einzelgänger“. Die Reserve vom 1.FC Guben belegt als Aufsteiger Platz sechs.
Das ausgeglichene Mittelfeld, ohne Ambitionen auf einen vorderen Tabellenplatz und weit weg vom Abstiegsgeschehen, erstreckt sich von Platz sieben bis Platz zehn. Zwischen diesen vier Plätzen gibt es nur einen Abstand von zwei Punkten. Das untere Mittelfeld verharrt auf den Tabellenplätzen elf bis14 in der Spanne von gerade einmal vier Punkten.
Ob es richtig war, die Kreisoberliga für die Saison 2022/2023 unbedingt auf 16 Vereine aufzustocken, kann also bezweifelt werden. Das Ergebnis sehen wir. Weiter muss im Nachhinein auch festgestellt werden, dass es durch viele Spielverlegungen Wettbewerbsverzerrung gab (Burg hatte fünf Nachholspiele).
Hier haben die Vereine oft zu schnell Spiele abgesagt, und der Fußballkreis hat großmütig allen Spielverlegungen zugestimmt. Die Vereine haben Rechte, aber auch Pflichten sind zu beachten.
Allen Vereinen wünschen wir nun erholsamen Urlaub und eine gute Saisonvorbereitung bis zum Start 2023/2024 am 19. August!
Joachim Rohde
Weitere Beiträge aus unserer Region finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar