Eine noch immer bedeutende, aber stark veränderte Straße in der Rosenstadt Forst ist die Berliner Straße. Im Bild direkt zu sehen ist die schöne alte Schwan-Apotheke.
Angelika Regel aus Cottbus/Döbbrick schreibt zum Motiv: „Ich muss raten, aber links hinten der Turm sagt mir, glaub ich, dass es in Forst ist.“ Richtig. Genau weiß es Dieter Schulz aus Forst „Das Foto zeigt die Berliner Straße in Richtung Berliner Platz um 1903. Im Gebäude rechts befand sich die Schwan-Apotheke. Vorn rechts zweigt die Mittelstraße ab. Gleich rechts befand sich das Geschäft des Glasermeisters Theodor Weberbauer. Ich erinnere mich, wie er im Nachkrieg in Ermangelung großer Scheiben zwei kleinere mittels Bleistreifen verband. Das Gebäude mit der Apotheke und die anschließenden Häuser wurden im April 1945 zerstört. Beim Abriss der Ruine 1946/47 wurde ich Zeuge eines Unfalls. Ich wohnte da, wo sich jetzt die Einfahrt zum REWE Markt befindet. Ich war 9 oder 10 Jahre alt. Ein Stahlseil wurde um eine der beiden Säulen gelegt. Als es sich straffte, schlug plötzlich die Kurbel der Winde zurück und verletzte den bedienenden Feuerwehrmann schwer am Kopf. Die Arbeiten gingen trotzdem weiter und mit dem Bersten der Säule fiel die gesamte Giebelwand des Gebäudes zur Freude von uns Kindern zusammen.“ Klaus-Heinz Jung aus Cottbus grübelt: „Cottbus kann es nicht sein, da der Wasserturm hinten nicht ins Stadtbild passt. In Guben kenne ich keinen Wasserturm. Also Forst. Oder irre ich mich da?“ Nein, stimmt. Das weiß Manfred Gnida aus Spremberg: „Forst ist diesmal gesucht. Markant ist hinten links der Turm der 1895/96 errichteten Kaiserlichen Post, die heute einen anderen und modernen Anblick hat. Das Eckhaus zeigt die Schwan-Apotheke, Berliner Straße 52a, die ca.1903/04 von Theodor Seemann gegründet wurde und 43 Jahre bestand. Forst hatte vier Apotheken. Nur die Löwenapotheke überstand den Krieg. Nach der Zerstörung des Hauses der Schwan- Apotheke war diese bis 1976 in der Cottbuser Straße. An der Ecke zur Mittelstraße kann man noch den Schriftzug und einen Schwan überm Eingang erkennen. Bekannt ist auch das Gelände links als Areal vom ‘Lindeneck’ und den ‘Würzburger Bierstuben’. Dort befand sich einst die Villa des Tuchfabrikanten Unger. Sie ist durch Brandstiftung zerstört worden. Die Ruine soll dann Bäcker Altmann übernommen haben. Nach der Wende betrieb Familie Prenzel ein Lokal.“
Herbert Ramoth aus Cottbus beobachtet: „Wir sehen die Berliner Straße vom ‘Lindeneck’ in Richtung Post in einer friedlichen, noch fast ländlichen Atmosphäre mit Pferdefuhrwerk, prächtigen Häusern und gut gekleideten Menschen. In dem Eckhaus Berliner Straße 52a befand sich seit 1902 die Schwan-Apotheke, die im Krieg zerstört und nach 1945 abgerissen wurde. Die Berliner Straße ist auch heute noch eine der wichtigsten Straßen in der Rosenstadt.“
Auch Faltohrkatze „Elegance vom Schmusepalast“ irrt mal wieder, vermutet „das Bild, das ich im Sommer aus der Tragetasche in der Cottbuser A.-Kolping-Straße sehe. Dagegen meint mein Dosenöffner, das ist Forst. Denn er sieht wohl Gleise im Straßenverlauf. Mit Miau verabschiedet sich die kranke Elli.“
Margitta Bartel erkannte das Motiv: „Der Blick geht in die Berliner Straße stadteinwärts von der Kreuzung Sorauer Straße aus. Im Hintergrund ist das Kaiserliche Postamt zu sehen. Leider wurde der imposante Turm im Krieg zerstört und das Gebäude stark beschädigt. Danach erfolgte der Wiederaufbau und die weitere Nutzung als Post bis in die 1990er/2000er Jahre. Heute befindet sich das Gebäude in Privatbesitz und erfreut sich nach dem Umbau seit 2022 großer Beliebtheit für die unterschiedlichsten Veranstaltungen. Dem Eigentümer wünsche ich für die Zukunft immer zufrieden Gäste, ein volles Haus sowie persönliches Wohlergehen.“ Das klingt gut. Danke.
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