AfD- Landtagsabgeordneter stell sich wieder der Wahl.
Cottbus (MB). Bei der Landtagswahl am nächsten Sonntag, 22.09. tritt im Wahlkreis 44 der aktuelle AfD-Wahlkreisabgeordnete Lars Schieske erneut zur Wahl an. Frank Heinrich sprach mit ihm über seine Positionen und Ziele.
Frank Heinrich: Herr Schieske, Ihre Partei nennt sich Alternative für Deutschland, was unterscheidet sie von anderen Parteien?
Lars Schieske: Mit dem Einzug in den Landtag vor fünf Jahren haben wir das Versprechen abgegeben, bürgernah zu sein und nicht nur vor Wahlen Präsenz zu zeigen. Wir haben viele Diskussionsrunden, Bürgergespräche, Stammtische und Demonstrationen organisiert oder haben an diesen teilgenommen und sind als Redner aufgetreten; während der Coronazeit und der Bauern- proteste, gegen illegale Migration und Kriegsrhetorik sind wir aktiv auf der Straße gewesen.
MB: Spalten Sie mit Ihren Positionen nicht die Gesellschaft?
Wir versuchen mit unseren Veranstaltungen genau dem entgegen zu wirken. Wir sind offen für Gespräche und suchen den konstruktiven Austausch mit allen Menschen und Parteien. Der sogenannte Mainstream verengt jedoch immer weiter den Meinungskorridor und das Sagbare. Die Gesellschaft wird immer stärker politisiert und abweichende Meinungen werden tabuisiert. Das beginnt beim Gendern, geht über die sexuelle Orientierung, das CO2-Thema bis hin zu politischen Symbolen im öffentlichen Raum wie Regenbogenfahnen in Schulen, Kindergärten oder vor öffentlichen Gebäuden. Hier gehören Deutschlandfahnen hin und auch im Sport sollte wieder Leistung statt politischer Gesinnung zählen. Staat und Kommune müssen neutral sein, um einer gesellschaftlichen Spaltung entgegen zu wirken.
MB: Das Migrationsthema wird ja aktuell von allen Parteien aufgegriffen, hat sich damit eines Ihrer Kernthemen erübrigt?
Nein, seit dem Vorfall in Solingen ist das Migrationsthema in der Tat stark präsent. Passiert ist politisch bisher jedoch nichts. Sogar Ministerpräsident Woidke sucht nun das Gespräch mit den Landräten. Ich hoffe, dass die Landräte kritisch bleiben. Unsere Partei fordert seit über 10 Jahren Ordnung in der Migration, was uns regelmäßig rechtsextremistischen Vorwürfen aussetzt.
MB: Wo setzen Sie weitere politische Schwerpunkte?
Als dreifacher Familienvater spielen die Themen Familie und Bildung für mich eine große Rolle. Die klassische Familie aus Vater, Mutter und Kindern ist der Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Ich trete für eine kinderfreundliche Gesellschaft ein, die Anreize zur Gründung einer Familie schafft, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und Familien finanziell entlastet.
MB: Und welche Bildungspolitischen Ansätze verfolgen Sie?
Ein wohnortnahes Angebot für Kinder im Grundschulalter ist von besonderer Bedeutung, auch mit Blick auf ein aktives Vereinsleben sowie den Freundeskreis der Kinder. Zensuren sind wichtig und gewährleisten die fachgerechte Beurteilung des individuellen Leistungsvermögens.
Die Rolle des Lehrers darf nicht darin bestehen, sich zurückzunehmen und lediglich die Schüler dabei zu unterstützen, „Kompetenzen“ zu entwickeln. Stattdessen sollen unsere Lehrer wieder in erster Linie handfestes Sachwissen vermitteln, frei von ideologischen Vorgaben.
Wir wollen unsere jungen Menschen auf ein erfolgreiches Leben vorbereiten und individuelle Stärken fördern. In diesem Sinne sprechen wir mit unserer Bildungspolitik die natürliche Neugier junger Menschen an und fördern die Freude am Lernen, um wieder eine Lern- und Bildungskultur im Land Brandenburg zu etablieren. Nur so wecken wir den Hunger unserer Kinder auf Bildung und befähigen sie, die Welt zu verstehen, an ihr teilzuhaben, sich an ihr zu erfreuen und sie mitzugestalten.
Als Feuerwehrmann setze ich mich zudem für ein Wahlpflichtfach ‘Feuerwehr’ ein.
Die Privilegierung der akademischen Bildung ist mit Blick auf den regionalen Arbeitsmarkt nicht gerechtfertigt.
MB: Können Sie das etwas genauer erläutern?
Die regionale Wirtschaft besteht überwiegend aus Handwerkern, kleinen, mittleren und bäuerlichen Betrieben und Dienstleistern, und diese suchen dringend bodenständige und motivierte Schulabgänger mit solider Allgemeinbildung.
Mehr zu unseren politischen Standpunkten erfahren Interessierte beim Wahlkampfabschluss in Cottbus am 19.9. ab 19 Uhr u.a. mit Jean-Pascal Hohm, Dr. Christoph Berndt und Björn Höcke.
Danke für das Gespräch.
Schreibe einen Kommentar