
Als erstes Mailte uns Frank Irmer „Bis zum Bau des „Neuen Rathauses“ 1937 war es der Markt und danach umbenannt in Alt Markt“. Des Weiteren spricht für 1908 der fehlende Reiter auf der Oberkirche, dieser wurde erst mit der Dachsanierung 1910/11aufgesetzt. Er fehlt in heutiger Zeit. Für diese Zeit ist auch der Kandelaber von 1861 und das dahinter befindliche „Hotel Ansorge“ von 1875 entsprechend. Auch würde ich für 1942 mehr Motorisierung erwarten.“
Eberhard Witzke schrieb uns „Die Doppellaterne ist aus der Kaiserzeit. Wir sehen den östlichen Teil des Altmarktes. Hier wurde Markt abgehalten. Auf dem westlichen Teil des Altmarktes stand zu dieser Zeit noch unser schönes altes Rathaus (hier nicht im Bild).“
Katrin Lehmann aus Cottbus „Genau hinter der Gaslaterne befand sich seit 1875 das spätklassizistische „ Hotel Ansorge“ (1865 kaufte Eduard Ansorge das Haus) am Altmarkt 17. Das Hotel wurde 1908 von der Familie Seelemeyer übernommen. Es stritt lange mit dem Hotel “Weißes Roß” um den Titel “Erstes Haus am Platze”. 1956 kaufte die Handwerkskammer dieses Haus und baute es zum “Haus des Handwerks” um.“
Auch Jürgen Klingmüller schreibt uns seine Beobachtungen: 1. 1942 werden wohl kaum noch Pferdedroschken auf dem Altmarkt gestanden haben. 2. Die Bekleidung der Marktfrau entspricht auch eher der Kaiserzeit. 3. Für Cottbus-Kenner ist links neben dem Hotel Ansorge der Uhren-Laden von Hermann Frank erkennbar. Dieser befand sich 1942 nicht mehr am Altmarkt 16, sondern in der Töpferstraße und 4. wäre noch die schöne Gaslaterne in der Mitte zu erwähnen, die mit Sicherheit der Kaiserzeit zuzuschreiben ist.
Petra May meint „Wieder ein schönes Bild vom Altmarkt. Es ist aus der Kaiserzeit um 1908. Erichs Bierhaus wurde seit 1881von den Schwestern Agnes und Berta bewirtschaftet.
“Hotel Ansorge” besteht seit 1875. Es wurde berühmt als die beiden Ozeanflieger Chamberlin und Levine im Juni 1929 in Klinge notlandeten und vom Bürgermeister von Cottbus ins Hotel Ansorge zum Abendessen eingeladen wurden. Mit ihnen nahmen einige Unternehmer und Honorationen teil. In den USA stand das in vielen Zeitungen. In Cottbus wird das leider nicht vermarktet, die Stadtführer berichten es nicht. Außerdem lässt die Kleidung der Marktfrau auf die Kaiserzeit schliessen. Früher soll Butter ein paar Pfennige gekostet haben. Lang ist es her. Das beste vom “Boten” ist die letzte Seite, auch sonst kann man sich gut informieren. Danke, weiter so !“ Wir danken sehr herzlich!
Arno Schulz aus Guben achtet eher auf die Motorisierung „in den späteren Jahren wären sicherlich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor im Bild gewesen. Zu sehen sind aber nur umweltfreundliche Verkehrsmittel, wie die mit ein oder zwei PS” Hafermotor” gezogenen Droschken und Ackerwagen. Es kamen zwar dort auch mitunter übelriechende Gase hinten raus, diese belasteten die Umwelt aber kaum.“
Klaus Reiter grüßt aus Cottbus „Wir sehen hier das Markttreiben um 1900. Zu DDR Zeiten war das Parkplatz und Sonnabend war der Wochenmarkt dort. Nach der Wende wurde der Altmarkt umgestaltet. Im Hintergrund sehen wir die die Oberkirche St. Nikolai, sie ist 1156 urkundlich erwähnt. Zwiebelturm, Schweifhaube und Laterne wurden 1685 aufgesetzt. 1945 brannte die Kirche komplett aus und wurde 1.6.1955 wieder eingeweiht. Die ganzen Baumaßnahmen gingen bis 2008. Ganz bekannt war das Stoffhaus Ernst Haase, viel Auswahl und nette Bedienung. Erichs Bierhaus von 1737 war für seine Krautrouladen berühmt. Es gab 3 Gasträume hintereinander. Es gab sehr gute Hausmannskost die immer frisch gekocht war. Wir waren oft dort. Links ist das Ansorge Hotel Haus Nr. 17 zu sehen. Es wurde 1875 gegründet und im Krieg zerstört. Nach dem Krieg wurde es neu aufgebaut und es kam die Gaststätte „Haus des Handwerks“ und die Handwerkskammer rein.“
Manfred Gnida führt noch etwas weiter aus „Bis in die heutige Zeit ist das Herzstück der Stadt, der jetzige Altmarkt, mit zahlreichen Veränderungen und Ereignissen in Verbindung zu bringen. Im aktuellen Bild im Vordergrund eine Marktfrau in aus dieser Zeit typischer Kleidung beim Verkauf ihrer Ware. Das Marktgeschehen hat schon eine lange Tradition und viele Standorte erfreuen mit zahlreichen und unterschiedlichen Sortimenten die Besucher der Wochenmärkte. Besonders in unserer Region ist der Verkauf aus der gesamten Palette von spreewaldtypischen Spezialitäten ein Anziehungspunkt. Gelesen habe ich das der erste Wochenmarkt am 12. Mai 1864 schon in Cottbus abgehalten wurde. Der Berliner Platz ist ein Ort, wo Wochenmärkte das Marktgeschehen besonders in Erinnerung sind. Die erkennbaren Gebäude an der Nord- und Ostseite des Marktplatzes und auch die Oberkirche, haben alle eine historische Vergangenheit unterschiedlicher Ereignisse und Nutzung. Hinter der alten Gaslaterne sichtbar, das ehemalige Hotel Ansorge und am Altmarkt 17 befindlich. 1875 wurde das Hotel eröffnet und 1908 von der Familie Seelenmeyer übernommen. 1956 bekam die Handwerkskammer dieses Haus und etablierte sich seit dem 15. Oktober 1957 darin. Als “Haus des Handwerks” und einst darin befindlicher HO-Gasstätte ist es bekannt. Vieles wurde nach dem Krieg aufgewertet, wie Oberkirchplatz und Kirche, so auch an den Häusern am Markt, als Beispiel das ehemalige Hotel Ansorge. Um das Ensemble des Altmarkt zu bewahren wurde das Haus abgerissen und nach Neubau mit der alten Fassade zum “Haus des Handwerks”. Tradition haben auch die an der Ostseite stehenden Gebäude, wie Ernst Haase, früher Drogerie Brausewetter und später Tuchhaus Herfarth. Daneben “Erichs Bierhaus”, eine Schankwirtschaft wo bereits 1737 Bier ausgeschenkt wurde. Vormals von Gottlieb Wentzig, der 1804 den Ausschank der Familie Erich übergab und das Haus seit 1881 als Erichs Bierhaus bekannt machte. Jetzt glaube ich befindet sich ein Bistro darin. Ein besonderer Blick im Rätselbild und zur Lösung um 1908 beitragen, sind die Droschkenkutschen. Für den damaligen Verkehr der Droschken wurden am 22. November 1889 Haltepunkte am Marktplatz, vor dem Bahnhof und am Kaiser-Wilhelm-Platz eingeweiht und wie berichtet wurde unter Polizeischutz überwacht. Es gab ein Verein der Droschkenkutscher und deren Dienste mit Verhandlungen und Streik verbunden waren und nach drei Monaten am 28. Oktober 1880 beendet wurde. Zum Hotel Ansorge fällt mir noch eine Besonderheit ein und ausser den Kutschen ist es ein Auto. Laut Chronik erscheint am 1. Mai 1893 das erste Auto in Cottbus, es war ein Benzine-Patent-Motorwagen “Benz”, der aus Forst kam, seine vier Insassen nach Übernachtung im besagten Hotel, die Weiterfahrt nach Berlin machten.
Bernd Wetzk aus Kolkwitz ist überzeugt, „dass es sich um 1908 handeln muss. Die Kleidung und Kutschen zeugen davon.“
Rinhard Semt merkt an „denn ich kann auf der Aufnahme keinen Fahrdraht der Straßenbahnen der Linie 1 entdecken, welche ab 1903 vom Bahnhof bis zur Oberkirche verkehrten.
Susanne Haupt orientiert sich „am Turm der Oberkirche. Diese erhielt nach Zerstörung im 2. Weltkrieg 1988 eine neue Turmhaube, so dass ich mich zum Entstehungsbild für Lösung C) um 1908 entscheide. Auch die Bepflanzung der Bäume im Jahre 1906 könnte eine Begründung zu meiner Entscheidung sein.“
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