„Hallo und Grüße aus Spremberg“, schreibt C. Brosig, „das Rätselbild zeigt einen Teil der Spremberger Altstadt. Rechts unten ist das Rathaus zu erkennen. Mittig das geschwungene Gebäude ist das ehemalige Finanzamt, heute Polizeiwache. Links oben ist das Schloss zu erkennen. Auch der Verlauf der sogenannten Kleinen Spree und die weitläufigen Spreewiesen sind gut zu erkennen. Eine feine und sicher seltene Luftaufnahme. Danke für die Abbildung.“
„Wir sehen hier die Stadtmitte von Spremberg“, erkannte auch Hagen Peter vom dortigen Kollerbergring, „meines Erachtens aufgenommen von der Aussichtsplattform auf dem Georgenberg. Ja, unsere Stadt noch ohne Plattenbau und Luxus, die heimischen Toiletten auf dem Hof, wie in der Töpferstrasse. Da wohnte meine Mutter noch kurz vor meiner Geburt. Fangen wir in der Mitte an, wo wir unser Polizeigebäude sehen, dessen Fassade mittlerweile wieder fliederfarben leuchtet. Rechts davon befindet sich heute die Gartenanlage Ölsträucher. Ein wenig davor sehen wir die Kant- und Töpferstrasse, deren wunderschöne alte Häuser den Plattenbauten und dem Arbeiterwohnheim 1973 weichen mussten. Jetzt sehen wir den markantesten Ort in diesem Bild – unseren Markplatz. Ich denke, hier liegt auch unsere Aufgabe, eine Lupe zu benutzen. Diese hilft ein wenig, denn ich bin der Überzeugung, dass wir auf der Marktplatzmitte eine Laterne (Kandelaber) mit zwei Leuchtern sehen, was darauf hin deutet, dass dieses Bild nach dem zweiten Weltkrieg entstanden ist. Denn vor dem Krieg hatte unsere Laterne fünf Leuchter und kurz danach zwei, bis sie heute wieder fünf hat. Rechts unten sehen wir den Bereich, wo heute das sogenannte ‘Gelbe Elend’ steht, ein Gebäude, das Ende der neunziger Jahre entstanden ist, und das bis heute die Badergasse durch ein Glasdach mit dem zweiten Teil verbindet. Kurz vor dem Bau fand hier zum traditionellen Maifest auf einer reinen Sandfläche noch das legendäre Bierkastenstapeln der Feuerwehr statt. Auch ich war dabei und konnte knapp 25 Kästen stapeln. Auch das feine Beachvolleyball fand hier statt. Links sehen wir unser Stadtschloss mit Reiterhalle (später Kulturhaus und Diskothek Kreisi) und vielen Bäumen und Grünflächen. Darunter Gebäude, die wieder neuen Mehrgeschossern weichen mussten, die auch seit Jahren verschwunden sind und dessen jetzige Grünfläche auf was Neues wartet. Darunter gut zu erkennen der Platz voller Häuser und Gastlichkeiten, wo seit 1998 das City Center steht, daneben Gebäude der Jägerstrasse, das letzte dort ersichtliche Haus, die Mauergasse 3, wurde 2019 abgerissen, dessen Grundstücksbesitz in Händen der Gewoba ist. Weiter oben sehen wir die Kanuwiesen und Slamen/Unterslamen in idyllischer Lage, bis heute. Es ist wirklich grandios wie sich unsere Stadt verändert hat.“
Letzteres stimmt, aber die Überlegungen zum Markt bleiben zu überdenken.
Renate Brinke aus der Hagenwerderstraße in Cottbus stöhnt: „Lieber Bote, die Lösung dieses Rätsels war alles andere als einfach – jedenfalls für mich. Nach einigem Suchen und Hin- und Herdrehen glaube ich, die Lösung gefunden zu haben: Spremberg. Nämlich, der Turm unten rechts (sieht aus wie ein Kirchturm) sollte der Turm am Hotel Stadt Spremberg sein. Der Turm links fast oben müsste demnach zum Schloss gehören. Das alles paßt zu Forst überhaupt nicht und zu Cottbus gleich gar nicht.“
Ausführlich schildert Manfred Gnida aus Spremberg: „Eine schöne Luftaufnahme die einen historischen Teil der Altstadt von Spremberg mit markanten Gebäuden und Plätzen bis hin zum Stadtteil Slamen zeigt. Sie könnte in den 1930er Jahren entstanden sein, worauf einige Details hinweisen. Im Vordergrund ist der Beginn der Forster Straße, dann der Marktplatz mit Rathaus und den umliegenden Geschäfts- und Wohnhäusern, der östliche Stadtteil bis hin zur Kleinen Spree. Gut erkennbar ist das ehemalige Finanzamt in der Bildmitte, dahinter der jetzige Verlauf der Kleinen Spree, im linken oberen Bildrand der Schlossbezirk mit Muskauer Straße und dem Schloss bis hin nach Slamen. Gut zu erkennen ist der 1930 erbaute Saebisch-Brunnen auf dem Marktplatz, welcher im Rahmen eines erneuten Umbaus des Rathauses und der Aufstellung eines Betonkandelaber sowie Neupflasterung des Platzes 1933-34 zur heutigen Polizeiwache umgesetzt wurde. Eine erneute Umsetzung erfolgte 2008, als er nach Restaurierung einen neuen Standort auf dem Kleinen Markt bekam.
Wollte man alle Gebäude auf dem Foto beschreiben, würde es eine lange Geschichte. Einige möchte ich erwähnen: an der Südseite des Marktplatzes das Bekleidungsgeschäft Rümenapp, Feinkost Nowak, ein besonders beliebtes Gasthaus von Paul Michaelis, das im Volksmund ‘Goldene Acht’ hieß und mit Barbetrieb und Damenkapelle zur Einkehr lockte, Uhrmacher Hubert Handrick, Sattler Georg Püschel, Gemüseladen Franz Uzdil, der heutige Standort des Bürgerhauses. Das Finanzamt befand sich einst am Markt Nr.13/14, bevor es in den 1920er Jahren an den heutigen Standort der Polizeiwache kam. Die dahinter verlaufende Kleine Spree wurde 1919 von der heutigen Kantstraße in das hier ersichtliche Bett verlegt. Nach dem Krieg war im ehemaligen Finanzamt die Kommandantur der Sowjetischen Besatzungsmacht, wo sie eine erste Dienststelle im Haus der ehemaligen Bäckerei Huhn hatte. Zu DDR-Zeit war das Gebäude Volkspolizei-Kreisamt und heute Polizei-Wache. Der Brunnen steht noch nicht hier; er kam erst 1934 dort hin. Auch die Gartensparte ‘Ölsträucher’ dahinter ist noch ein freier Platz. Erkennbar ist eine Baumkrone der Friedenseiche von 1871 in der Nähe, welche in Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg gepflanzt wurde.“
Katrin Lehmann aus der Rostocker Straße in Cottbus erklärt: „Vorn rechts im Bild erkennen wir den Marktplatz mit Rathaus und Rathausturm. 1933/1934 wurden Rathaus und Rathausturm einheitlich zu ihrer jetzigen Form gestaltet und angrenzende Gebäude nach und nach in den Rathauskomplex einbezogen. Während der Kämpfe im April 1945 wurde fast die gesamte Bebauung des Marktplatzes zerstört. Nur das Rathaus überstand diese Zeit nahezu unbeschadet. In den Jahren 1993 bis 1997 wurde das Rathaus grundsaniert.“
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