An der blauen Spremberger Spree

Die „Forster Brücke“ und der Blick Richtung Markt am Fleischer vorbei.

Forster Straße und Brücke in Spremberg
Forster Straße und Brücke in Spremberg

Es kam wieder Post aus Gotha von H.-J. Klammer: „Es ist die Brücke über die Spree, die Forster Brücke, mit Sicht in Richtung Marktplatz. Leider sind die Gebäude auf der linken Straßenseite sowie das am Martplatz stehende große Gebäude durch Kriegseinwirkung zerstört worden. Ich kann mich noch daran erinnern, dass die Russen nach 1945 ihre Panzer auf die Brücke gefahren haben und diese per Feuerwehrspritze mit Spreewasser abgespritzt haben.“

Michael Popp aus der Dubraucker Strasse in Döbern freut sich: „Die schöne colorierte Aufnahme stammt aus meiner Geburtsstadt Spremberg. Der Blick geht durch die Forster Straße in Richtung Markt. Im Vordergrund ist die alte Forster Brücke zu sehen, noch in Holzbauweise. Sie überspannt die Kleine Spree, die wohl auch damals nicht so schön blau war, wie die Colorierung weismachen will. Das niedrige Eckhaus rechts an der Pfortenstraße beherbergte schon damals die Fleischerei Kadach, welche immer noch, wesentlich erweitert, existiert. Das hohe Gebäude mit der Giebelbeschriftung war das Geschäftshaus der Weingroßhandlung und Großdestillerie Carl Stertz. Das zentral gelegene Haus am Ende der Sichtachse müsste schon zur Schlossstrasse gehören, Hausnummer 9, glaube ich.“

NIEDERLAUSITZ-Bücher sammelt auch Annette Zech vom Spremberger Storchberg, Drei hat sie schon und hofft auf Zugang. Sie schreibt: „Es ist eindeutig C in Spremberg; es handelt sich um den Bereich Forster Brücke, Forster Straße mit Blick in Richtung Markt. Hinter dem großen Baum rechts ist heute die Fleischerei Kadach, ein großer Baum steht da heute noch, aber ob es der gleiche ist – keine Ahnung. Links hinter dem kleinen Baum gab es mal das photografische Atelier von Bernhard Franke, weiter hinten in der Straße eine Besohlanstalt und das Gasthaus ‘Deutsches Haus’. Heute steht dort der kleine Neubaublock mit den vielen kleinen Balkonen.“

„Klarer Heimvorteil“, räumt Manfred Gnida vom Weinberg aus Spremberg ein und erklärt die Lage genau: „Die Ansicht zeigt einen Teil der historischen Altstadt auf der Spreeinsel zwischen Haupt- und Kleiner Spree. Der Blick geht von der Brücke über der Kleinen Spree in die Forster Straße mit Abzweigungen der Pfortenstraße, Brauhausgasse, Seilergasse, Jägergerstraße über den Marktplatz bis zur Schlossstraße. Im Vordergrund die Forster Brücke, wo einst das nördliche Stadttor angrenzte. Die Forster Straße war eine wichtige Ausgangsstraße in Richtung Osten und führte über die Brücke durch die Georgenbergschlucht nach Forst, Sorau usw., wonach auch der Name der Brücke entstand. Die Brücke war ehemals eine hölzerne, aber bei einem Anwachsen des Verkehrs und nach Ausbau der Georgenbergschlucht 1833 war die Belastung sehr hoch, worauf 1883 eine neue Brücke gebaut wurde. Heute führt eine neue Betonbrücke über die Kleine Spree und davor ist im Straßenbelag der Verlauf der damaligen Stadtmauer symbolisch eingearbeitet. Bis 1945 war die Forster Straße von Bedeutung, denn zahlreiche Geschäfte sorgten für ein bewegtes Leben. Leider wurden viele Gebäude im II.Weltkrieg zerstört, so dass die Straße den Charakter einer Geschäftsstraße verlor. Einige Gebäude im Bild sind aus vergangener Zeit noch bekannt, wie zum Beispiel der Gasthof ‘Deutsches Haus’ von Carl Schüller, ‘Hotel Drei Kronen’ von Max Schuppank, Auto-Unternehmen Curt Küster, Kaufmann Carl Stertz, Tischlerei Otto Weidling, zu DDR Zeit dort Fruhner in Erinnerung, Buchdrucker Carl Mros, Fleischerei Paul Kadach, ein Fachgeschäft, welches man noch heute generationsverbunden dort findet, Bäcker Carl Scharf, letzlich als Kießig bekannt, Bäckerei Nowka (auch als ‘Cafe Nowka’ in Erinnerung). Man findet heute andere Betreiber in den sanierten Gebäuden der Straße, und wo der Krieg Zerstörung brachte,steht ein Neubaublock. In Erinnerung ist mir noch ein Malergeschäft Schmeisser und ein Friseur neben Cafe Nowka.

Forster Straße
Wohnblock an der heutigen Forster Straße in Spremberg Leserfoto: Ekkehard Schicketanz

Ekkehard Schicketanz vom Spremberger Kollerberg „erkennt die Forster Straße in Spremberg. Die Häuser auf der linken Seite stehen nicht mehr. Dort befindet sich ein Plattenbau aus den 70er Jahren. Die Häuser auf der rechten Seite stehen fast alle noch. Gleich hinter der Brücke ist das Fleischerfachgeschäft Kadach. Am Mark steht jetzt das Gebäude der Volksbank. Dazwischen gibt es noch das Geschäft von Frau Weinert mit Bildern und einem Service für Rahmungen und einem reichhaltigen Angebot an Souvenirs. Vor der Wende war daneben das Stadtcafe, eine beliebte Tanzgaststätte.“

„Die Straße führt in die Nachbarstadt Forst“, erklärt knapp René Weinhold aus dem sächsischen Neukieritzsch und wünscht sich im Gewinnfalle das Lesebuch „Wendische Fastnacht“ aus unserem Verlag.

Frank Irmer aus der Cottbuser Philipp-Melanchthon-Straße ordnet ein: “Zu sehen ist die Forster Brücke, Forster Straße, über die Kleine Spree in Richtung Stadtzentrum/Marktplatz. Heute heißt sie Georgenstraße und kommt aus Richtung Ost/Forst. Um 1880 wurde die Brücke errichtet und erhielt schon ein Eisengeländer, aber noch einen Holzbohlen-Belag. Mit diesen Merkmalen ähnelt sie sehr der Langen Brücke, aber die Bebauung ist unterschiedlich. Rechts hinter der Brücke befindet sich, seit 1846 am Forster Eck, die Fleischerei Kadach. Die Gebäude auf der linken Seite existieren nicht mehr. Dort steht heute ein Wohnblock.Leider ist die Farbe der Spree, nicht mehr die, wie auf dem Bild.“

Zuletzt zitieren wir gern Jens Pumpa aus der Rostocker Staße in Cottbus. Er weiß: „Es handelt sich um die Georgenstraße in Spremberg. Der Fotograf stand an der Brücke der Kleinen Spree, die damals noch aus Holz bestand. Die Georgenstraße kommt den namensgebenden Berg hinunter, der eine Höhe von rund 140 Metern über dem Meer erreicht. Die heutige Georgenstraße war vorher die Forster Straße. Die Straßennamen wurden übrigens für Spremberg erst im Jahre 1864 erteilt; vorher waren die Stadthäuser fortlaufend nummeriert.“

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