Nur die Generation der „Nachkriegskinder“ erinnert sich an den Brunnen
Wer Cottbus erst seit den späten 1960er Jahren kennt, hatte es schwer mit den Bildern von Marianne Schlagmann. Umso begeisterter waren die „Kriegs- und Nachkriegskinder“ dieser Stadt.
Brigitte Buder aus der Erfurter Straße schreibt: „Es ist eine sehr alte Anlage mit einem Springbrunnen und Sitzgelegenheiten auf einer Steinmauer, die mit Holz belegt war. Sie musste der Mehrzweckgaststätte ‘Am Stadttor’ weichen. Mein Sohn musste dort in den 70er Jahren an der neuen Straßenbahnstraße Spalier stehen für Walter Ulbrich und einen afrikanischen Präsidenten, die mit dem Tschaika durchfuhren. Wir hatten einst auf der Wiese unsere Plastik-Raketen abgeschossen, die mit Wasser gefüllt und durch eine Luftpumpe unter Druck gesetzt wurden.“
Klaus Reiter erinnert sich an seine Kindheit: „Wir wohnten Spremberger Wall 2. Wir sehen hier diesen Wall und die Stadtmauer, Blickrichtung Lindenpforte (auch Judenpforte genannt). 1879 wurde der Durchbruch durch den kleinen Turm geschaffen. In den 30er Jahren gab eine Frau Schulze, die hier einen Obst- und Gemüsestand hatte, den Ausschlag für die Bezeichnung ‘Die Schulzen ihre Pforte’. Wir waren oft am Brunnen mit anderen Kindern, und die Eltern konnten auf der Sitzmauer im Grünen ihrer Aufsichtsplicht nachkommen. 1968/69 wurde nach dem Architekten Gerhard Baer die Lokalität „Stadttor“ errichtet.“
Frau Schlagmann, geb. Mittas, selbst kommentiert ihre Bilder so: „Unsere Familie ist 1953 nach Cottbus gezogen. Wir haben in der Roßstraße gewohnt, und unser Spielumfeld und Radius der Sonntagspaziergänge waren der Schillerplatz, die Stadtpromenade und dieser bepflegte Bereich an der Stadtmauer mit dem kleinen Springbrunnen mit Tieran aus Stein, unter anderem ein Frosch und eine Schildkröte. Der Brunnen sprudelte vom Frühling bis in den Spätherbst. Im Winter fuhren wir auf einem kleinen Hügel sogar Schlitten.“ Danke für alle Zuschriften, gewonnen hat Brigitte Buder aus Cottbus.
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