Bitte aktiviere / Please enable JavaScript![ ? ]
Carl Franz Josef Metzner: Poet in Licht und Linse - Märkischer Bote Carl Franz Josef Metzner: Poet in Licht und Linse Carl Franz Josef Metzner: Poet in Licht und LinseMärkischer Bote
Dienstag, 16. April 2024 - 00:50 Uhr | Anmelden
  • Facebook SeiteTwitter Seite

header-logo

 
Overcast
6°C
 
das epaper der lausitzer heimatzeitung
Anzeigen

Carl Franz Josef Metzner: Poet in Licht und Linse

Bilder aus dem alten Cottbus | Von | 24. Februar 2023

Metzner-Atelier am Schlosskirchplatz

Metzner-Atelier am Schlosskirchplatz mit Wappeninschrift „Nihil absque Deo“ – Nichts (geht) ohne Gott.

Vor 100 Jahren starb in Cottbus einer der hier bekanntesten und produktivsten frühen Fotografen: Carl Franz Josef Metzner. Wegen seines wunderschönen Hauszeichens am Schlosskirchplatz, um dessen Erhaltung sich Urenkel Bernhard Neisener, einst Bürgermeister in Cottbus, verdient machte, blieb der Name des „Königlichen Hofphotographen seiner Königlichen Hoheit des Fürsten von Hohenzollern“ in aller Munde. Der lateinische Satz im Wappen – übersetzt: „Nichts (geht) ohne Gott“ – mag sich an den wohlhabenden Nachbarn, einen namhaften Freimaurer, gerichtet haben.
Metzner, 1849 im schlesischen Trebnitz (Trebnica) geboren, kam nach seiner Heirat 1876 aus der Breslauer Residenzstadt Neisse (Nysa) nach Cottbus. Die Fotografie steckte noch in den Kinderschuhen. Es gab aber schon mehrere Ateliers hier; alle, auch Metzner, hatten gut zu tun, um Bürgerfamilien und wendische Schönheiten zu porträtieren. Metzner übernahm zunächst das Atelier von A. Ritschel am Berliner Platz, arbeitete ab 1878 im Sackschen Haus und ab 1892 nebenan, Schlosskirchplatz 28 (später Nr. 2). Was heute nur noch zur Wendischen Fastnacht üblich ist, war damals die Regel: Schulklassen, Vereine, Turnfeste, Hochzeitsgesellschaften wurden mit großem Aufwand vor Ort belichtet. Die Gruppenbilder werden in Familien bewahrt; anonyme Einzelporträts kursieren auf Trödelmärkten.

Branitzer Kavalierhaus

Metzner-Foto: Branitzer Kavalierhaus, um 1890

1897 gewann Carl Metzner auf einer Ausstellung in Hannover mit seinen Bildern einen Preis, was ihm den Titel „Königlicher Hofphotograph“ einbrachte. Längst erfreute sich der Meister schöner Aufträge der Stadt Cottbus, seiner katholischen Kirche und der gräflichen Familie in Branitz. So sind von ihm einmalige Bilder der alten Bastei am Spremberger Turm überliefert und andere Motive der frühen Stadtentwicklung. Nach Carl von Wieland, der schon zu Lebzeiten des Fürsten Pückler in Branitz fotografierte, sind aus der Zeit um 1890 zahlreiche Parkfotos von Carl Metzner erhalten. Eine Serie von 25 Bildern hatte August Heinrich von Pückler (1835-97) beauftragt. Einige weitere, u.a. von der Parkschänke, sind erhalten. Im Jahre 1988 gab es im Schloss Branitz eine Ausstellung der Bilder.
Nach Metzners Tod führte Ehefrau Maria bis 1927 das Atelier weiter, bis 1945 traten die Töchter Hedwig und Maria an ihre Stelle. H.

Weitere Beiträge über das historische Cottbus finden Sie hier!



Anzeige

Kommentar schreiben

Kommentar


Das könnte Sie auch interessieren: