
Zum Brunnen sprudelte reichlich Text. Volker Kahdemann mailte uns: „Der Tuchmacherbrunnen wurde 1936 vom Bildhauer Richard Kuöhl aus den Materialien Sandstein und Bronze erschaffen und nahe dem ehemaligen Sandower Tor aufgestellt. Das Bronzerelief stellt vier Phasen der Tuchmacherei dar: das Weiden der Schafe, die Verarbeitung der Wolle am Spinnrad, das Weben des Tuches am Handwebstuhl und letztlich den Tuchhandel. Mit der Inschrift „Ein ehrsam Handwerk wird geehrt, das gute Tuche wirkt und schert“ sollte dem Handwerk ein bleibendes Denkmal gesetzt werden. Bei der Wahl des Standortes hat man berücksichtigt, dass auf dem Schlossberg 1818 die Cockerillsche Dampfmaschine den Übergang vom Handwerk zur Manufaktur einleitete.“
Otto Blunck hat wieder gereimt: „Der Brunnen am Sandower Tore / hat manches Jahrzehnt schon erlebt. / Er ist allen Tuchmachern gewidmet / die Cottbuser Stoffe gewebt.“
Der Brunnen fiel 1984 Vandalismus (gab’s damals auch schon) zum Opfer. Ursula und Hans-Jürgen Nikusch ergänzen: „Steinmetz Dietmar Oehme schuf Schale und Stele neu. Der Standort Sandower Straße markierte bis in die 80er Jahre einen über Jahrhunderte erhaltenen Siedlungsplatz, bis die Gebäude Sandower Straße 16 bis hin zum Oberkirchplatz auf Beschluss der Stadt fahrlässig niedergerissen wurden.“
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