Altes Cottbus: Komplette Neustadt fiel Bebauungskonzept zum Opfer

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Schützenstraße am Brandenburger Platz .

Zahlreiche Gebäude der Cottbuser Altstadt, so in der Burgstraße, in der Klosterstraße und an anderen Stellen, sind erst in den 1980-er Jahren abgerissen worden, weil in der Planwirtschaft bei nur symbolischen Mietpreisen und ständigem Mangel an Baumaterial an ein Sanieren nicht zu denken war. Es bestand die Absicht, die Altstadt mit Plattenbauten zu „beleben“ und um „repräsentative“ Bauwerke zu ergänzen. Diesem Konzept fiel auch die komplette Neustadt zum Opfer, aus der das Foto stammte. Es zeigt die Eckbebauung von der Schützenstraße (später Freiheitsstraße) zum Thälmannplatz (heute Brandenburger Platz). Hier sollte,  ein zentrales Haus der SED und ein entsprechender Paradeplatz entstehen. Dafür wurde auch die Tuchfabrik Herfarth abgerissen, die bis dahin voll in Funktion war. Zu dem Neubau kam es nie, nur Entwürfe wurden ausgestellt und von der Bevölkerung deutlich abgelehnt. Nach der Wende entstand auf dem nun freien Platz ein Konfektionskaufhaus, das heute als Möbelhaus und Fitness-Einrichtung genutzt wird. Einige Häuser, die dem Abriss entkamen, sind unter denkmalpflegerischer Aufsicht saniert worden. Das ganze Gebiet harrt aber noch seiner endgültigen städtebaulichen Gestaltung.

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