Ein Bild aus dem Süden, das voller Rätsel steckte
Selten haben so viele Leser mit so viel Spannung auf die Auflösung des Bildrätsels gewartet. Die Aufgabe war schwer, und viele erfahrene Rätsellöser lagen diesmal falsch. Josef Kauczor bringt per Mail das Grübeln auf den Punkt: „Die Schatten favorisieren eigentlich C) …gen Osten, aber der Hintergrund gibt keinen Muskauer Platz her, und für die Sandower Straße wäre die Spur zu gerade. Ich pokere und sage: Antwort B) Thiemstraße! Meine Erinnerungen aus späten 1950er Jahren können aber nur mit den linken Gebäuden etwas anfangen. Im Eckgebäude zur Calauer Straße befand sich definitiv eine Drogerie, an deren Schaufenster ich mir die Nase plattdrückte wegen der tollen Fotoutensilien. Aber meine Restzweifel: Das Haus rechts ist mir völlig unbekannt. Auch der Anstieg des Bahnhofsberges ist nur zu erahnen… Und doch kommt mir der Blitzgedanke: Das Foto ist vom Turm der LUTHERKIRCHE aufgenommen! Und es ist die MORGEN-Sonne!“
Auch Gottfried Schneider aus der Humboldtstraße hat das herausgefunden, ebenso Heinz Knobloch aus der Stadtpromenade, Otto Blunck aus der W.-Riedel-Straße und Gudrun Perko, die uns mailt: „Das Foto muss vor 1945 gemacht worden sein, denn die Häuser 18, 19, 20 (rechts) der Thiemstraße wurden im Februar 1945 zerstört.“ Helga Willhöft aus der Cottbuser Hans-Beimler-Straße schreibt: „Links an der Drogerie beginnt die Calauer Straße. In dieser Straße wohnten meine Großeltern, und ihr Heim wurde 1945 total von Bomben zerstört.“ Klemens Baron aus der Räschener Straße erinnert sich: „In den Häusern links vorn waren eine HO-Fleischerei und Eis-Böttcher, später ein Lotto-Laden. Die Häuser wurden 1984 gesprengt.“ Turmuhrmeister Karl-Heinz Schlodder weiß es ganz genau: „Wir blicken durch die Revisionsklappe des 1,80 mal 1,80 Meter großen Zifferblatts der Uhr der Lutherkirche. Unten fährt ein Triebwagen von 1903 mit offenem Perron der „Weißen Linie“ zur Wilhelmshöhe (Krankenhaus). Bis zu den Häusern hinter der Lutherdrogerie erstreckte sich die Baustoffversorgung Kindler. Ich wohnte 1958 bis 1964 in der Räschener Straße, und mein Schulweg zur heutigen Paul-Werner-Schule führte durch die Thiemstraße.“
Uwe Nestroi aus der Bautzener Straße weiß: „Bei dem Haus rechts vorn handelt es sich um den Gasthof ‘Zum Weinberg’. Das Gebäude befand sich in der Thiemstraße ( früher: Feldstraße), Ecke Weinbergstraße.
Schließlich meldet sich Renate Brinke aus der Hagenwerderstraße: „Das ist wieder ein schwieriger Fall für jemanden, der erst seit 30 Jahren in Cottbus lebt. Aber in den Jahren 1963 bis ‘65 habe ich in Cottbus die Berufsschule der Eisenbahn in der Vetschauer Straße besucht und glaube mich zu erinnern, dass in dem Eckhaus links hinter der Litfasssäule ein Eisladen war. Ich glaube auch im Hintergrund links das Theater zu erkennen und rechts fast am Bildrand die Oberkirche.“
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