Damals war’s: Wehmütiger Umzug der Pritzener Glocke

Pritzener Glocke
Die Momentaufnahme zeigt den Leiter der Elektrischen Uhren- und Glockenläute-Anlagen Berlin, Herrn Schmidt, der den Aufzug der Pritzender Glocke überwachte. Das war am 11. Dezember 1992.

Der von der Öffentlichkeit fast unbeachtete Einbau der vier Glocken der Kirche auf dem Schomberg verunsicherte viele Ortsansässige. Doch die wehmütige Erinnerung an den Ort Pritzen flammte auf, wie bei Manfred Gnida. Er schreibt: „Das Foto zeigt eine der vier Glocken der Auferstehungskirche auf dem Schomberg. Die Kirche, und somit auch die Glocke, kann auf eine wehmütige Vergangenheit zurück blicken. Dem Braunkohletagebau sollte der Ort Pritzen weichen. Um dieses historische Bauwerk den ehemaligen Einwohnern und der Nachwelt zu erhalten, entstand der Plan, die Kirche umzusetzen. Die Teile wurden in ein Zwischenlager nach Vetschau gebracht, bevor eine Wiedererrichtung auf dem Schomberg in der Nähe des Waldfriedhofes ausgewählt wurde. 1991 erfolgte die Grundsteinlegung, am 12. Dezember 1992 feierte man Richtfest und am Ostermontag 1994 war Einweihung dieses sakralen Hauses.“
„Die Glocke der Pritzener Kirche hat ihre eigene Geschichte“, schreibt Manfred Gnida weiter: „Das letzte Geläut der Kirche war am 28. Februar 1988. Im Jahre 1855 wurde die Glocke aus Bronze mit dem Ton ‘c’ gegossen. Um das Geläut dem bestehenden Glockenklang der Stadt anzupassen, wurde der Entschluss gefasst, drei weitere Glocken im schlichten Kopiebau aufzuhängen. So kamen zum c-Ton der Pritzener Kirche noch die Töne g, d und e hinzu. Das erste gemeinsame Geläut aller vier Glocken war am 6. April 1993 um 15 Uhr zu hören.“
Gegossen wurden die drei nachträglich hinzugefügten Glocken von der Glocken- und Kunstgießerei Gebrüder Rincker in Sinn, Hessen.

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