Nein, diese heitere Schneeballattacke auf den Fotografen fand nicht im Advent 2022 statt; sie liegt schon genau 35 Jahre zurück, trug sich also im Dezember 1987 zu. Aber wo war das? Vor allem für Cottbuser war die Aufgabe diesmal nicht schwierig. Der Cottbuser Michael Max schreibt richtig: „Wir befinden uns in der Puschkinpromenade. Die Bezeichnung Puschkinpark wurde vor der Wende nicht verwendet. Als anstelle der drei dort vorhandenen kreisrunden Klinkerbrunnen das OdF-Denkmal errichtet wurde, musste so manch einer schmunzeln, denn die drohenden und muskulösen Gestalten ähnelten eher Tätern als Opfern.“
Auch Michael Kuhrt aus Cottbus und weitere Leser erkannten den „Puschkinpark, im Hintergrund das Ehrenmal für die Opfer des antifaschistischen Widerstandkampfes.“ Für letzteres gibt es sehr unterschiedliche Benennungen und Deutungen. S. Sachse glaubt: „Mamat (der Künstler, der die Figuren schuf) wollte wohl sagen, die Gegener des Unmenschlichen hatten nichts als ihr nacktes Leben einzusetzen, und das haben die meisten verloren.“
Renate Brinke aus Cottbus wünschte „allen Mitarbeitern ein Frohes Fest“ und bemerkt: „Ja, das war wieder mal ein Winter in der Puschkinpromenade. Das ist nämlich der Ort der Schneeballschlacht. Man erkennt links das Denkmal, zu dem eine kleine Treppe führt, der Weg rechts führt hinter der Klosterstraße entlang. Das war mal ein richtiger Winter nach einigen schneefreien. Ich kann mich gut daran erinnern, mein Jüngster war da gerade zwei geworden und wurde mit dem Schlitten in die Kinderkrippe gebracht.”
Besonders gefreut hat sich Erika Klietmann aus Cottbus: „Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich in Ihrer Zeitung meinen (im Bild links) jetzt 46-jährigen Sohn Marco abgebildet sah. Dieses Bild ist im Puschkinpark in Cottbus entstanden. Es war damals ein beliebter Spielplatz vieler dort wohnender Kinder. Wir wohnten damals in der Petersilienstraße und daher war der Puschkinpark nicht weit. Kinder, die in dem Umkreis wohnten, gingen in der Puschkinpromenade zur Schule. Ab 1960 war das die 6. POS und diese bekam ab 1975 den Beinamen ‘A.S. Puschkin’. Ab 2002 erhielt sie nach umfangreicher Sanierung den jetzigen Namen ‘Erich-Kästner-Grundschule“. ‘Die Puschkin’, wie die Anlage von den Kindern gern genannt wurde, war auch ein beliebter Ort zum Rodeln, denn Schnee lag damals immer. An dem kleinem Hügel gab es immer Getümmel, viel Gaudi und jeder wollte einfach nur rodeln. Ich danke Ihnen für das mir bis dato unbekannte aber wunderschöne Foto.“
Ganz sachlich schreibt Jens Pumpa aus Cottbus: „Wir befinden uns in der Puschkinpromenade in der Nähe der nördlichen Stadtmauer und im Bereich der früheren Wallanlagen von Cottbus. Ganz links im Bild ist der Ehrenhain für die Opfer des Faschismus und Militarismus. Es soll die Opfer darstellen, die während der Zeit des Zweiten Weltkrieges am 15. Februar 1945 bei dem Bombenangriff ums Leben kamen und es zeigt den Kampf junger Frauen und Männer gegen den Faschismus. Das Denkmal wurde vom Künstler Heinz Mamat 1979 errichtet, am 9. September 1979 erfolgte die Einweihung an- lässlich des 30. Jahrestages der DDR.“
Ulrich Buder aus Cottbus erinnert sich noch an einen Spielplatz, der hier rechts lag und mit einem großen Holzbär ausgestattet war.
Jens Schreiber meint: „Der Neubau hinten gehört wohl schon zur Bebauung Wendisches Viertel. Er muss also zur Zeit der Aufnahme (1987) gerade erst fertiggestellt worden sein.“
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