Das Altersheim am Haag wurde ursprünglich nicht wegen der Pflege der Senioren errichtet, sondern als Haus für die Freimauerloge.
Nicht geduldet
Sie wurde 1921 unter dem Namen „Zum Licht im Walde“ in der Logenstraße eingerichtet. Bereits 1935 war im Stadtbuch aber zu lesen „In Liquidation“ – die Freimaurer mit ihrer Einstellung den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge. In dem Gebäude wurde die NSDAP-Ortsgruppe Forst/Süd untergebracht. Nach dem Krieg wurde aus der Logenstraße „Am Haag“, auch unter sozialistischer Herrschaft stand die Freimaurererei unter keinem guten Stern. Aus dem Gebäude wurde ein Altenheim – bis zum heutigen Tage.
Willy Henoch aus Forst hat eine ganz besondere Erinnerung. 1927 strich er als Lehrling die Fassade des Gebäudes. „Wir sind vom Bodenfenster aufs Gerüst geklettert und haben auch das Haus kennen gelernt.“ Im Erdgeschoss befanden sich Gaststättenräume, des „Logenrestaurants“, im ersten Obergeschoss die Sitzungsräume der Logenbrüder. „In einem Raum sah ich einmal einen Totenkopf“, so der Forster Bürger.
Umnutzung
Elfriede Bonkatz weiß, dass der prächtig geschnitzte Meisterstuhl der Freimaurer nach der Umwandlung in ein Altenpflegeheim in das Trauzimmer des Standesamtes weiter wanderte.
Für viele ältere Menschen war das Heim ab 1951 eine wichtige Adresse. Anfangs noch mit bescheidenen Mitteln wurde das Heim zur Wendezeit umfangreich saniert und bietet mit geschultem Pflegepersonal gute Bedingungen für über 50 Menschen.
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