Per Droschke die Milch ausgeliefert / Schweres Rätselbild in der Bahnhofstraße

Eine harte Nuss war das Rätselbild, das uns Ilka Beyer einsandte. Zum Foto schrieb sie „In dem Nachlass meiner Eltern fand ich einen nostalgischen Umschlag von ‘Foto Scheppan’ mit diesem Foto, das ich als Rätselbild anbieten möchte. Vermutlich ist es in der Bahnhofstraße aufgenommen worden. Meine Eltern hatten bis zum Zweiten Weltkrieg in der damaligen Roonstraße, jetzt Karl-Liebknecht-Straße, einen Molkerei- und Fuhrbetrieb ‘Karl Vogt Forst’. Sie belieferten mit dieser Pferdedroschke die Kunden, sogar privat bis in die Wohnung, wenn nötig bis ins dritte Stockwerk.“
Ulrich Rhode mailt uns: „Auf dem letzten Rätselbild ist das Wohnhaus in der Berliner Straße links neben der Post zu sehen. In den 1950er Jahren befand sich unten ein Möbelgeschäft und ein Süßwarenladen. Und in der ersten Etage war das Fotoatelier von Walter Gärtner.
Links neben den zwei Gebäuden befand sich nach einer Toreinfahrt das Geschäft von ‘Radio Pusch’. Diese Häuser wurden in den 1970er Jahren abgerissen, um Neubauten zu errichten.
Nun will wohl die Forster Wohnungsbaugesellschaft die drei Neubaublöcke wieder abreißen, da Mieter fehlen. Dann gibt es wieder Baulücken wie nach dem Zweiten Weltkrieg oder werden dann Stadtvillen gebaut?“
Georg-Dieter Kube erzählte am Telefon: „Ich bin ja ein eifriger Bilder-Rater und habe bisher alle Fotos erkannt. Diesmal war es die Berliner Straße. Dort, wo ‘Baustoffe und Düngemittel’ steht, war eine Einfahrt, die zu einem Sägewerk führte. Interessant ist vielleicht noch, dass dort hinten rechts in dem Kasten Fotos zu sehen sind. Dort befand sich bis zum Kriegsende das Fotoatelier Vietzke. Herr Vietzke wurde noch kurz vor Kriegsende zur Polizei eingezogen und fiel in den letzten Kriegstagen in der Schlacht bei Halbe. Seine Nachkommen wohnen aber heute noch in Forst.“
Horst Baltin ist sich mit der Lösung nicht ganz sicher und tippt am Telefon: „Das Foto muss vor dem Zweiten Weltkrieg aufgenommen worden sein, und zwar in der Berliner Straße hinter der Post auf der rechten Seite in Richtung Bahnübergang. Ich kann mich noch an Foto Scheppan erinnern. Den Fotoladen Willi Hermann kenne ich aber nicht, auch ‘Bau- und Düngemittel’ ist mir unbekannt. Heute sind diese Häuser abgerissen, an deren Stelle befinden sich Wohnblocks. Das Bild war wirklich schwierig zu erkennen.“
Dieter Lück schrieb uns: „Das Bild ist in der Berliner Straße in Forst auf der linken Seite neben der Post aufgenommen. Das Geschäft, welches zu sehen ist, war ein Lederwarengeschäft. Der Hauseingang mit den Schaukästen war zuerst ‘Foto Vietzke’ und dann ‘Foto Gärtner’, bis das Haus weggerissen worden ist. Im linken Haus war zu Kriegszeiten die Baustoffversorgung untergebracht. Daher muss das Bild zu Kriegzeiten aufgenommen worden sein. Links von dem Gebäude ist eine Toreinfahrt. Dort war die Radioreparaturwerkstatt Pusch. Der Laden von Willi Herrmann war in den 60er und 70er Jahren ein HO-Geschäft für Gardinen und Möbel. Diese Gebäude links von der Post wurden Mitte der 70er Jahre weggerissen, hier wurden Neubauten aufgestellt. Diese Neubauten werden in diesem Jahr wieder zurückgebaut. Hinten auf dem Hof war die Anlieferung für das Möbelgeschäft.“