Der Berliner Platz am Abzweig Leipziger Straße / Häuser aus den Gründerzeiten prägten Straßenbild / Kinder spielten auf der Straße Treibeball
Annerose Pohl erzählte uns am Telefon: „Zu sehen ist der Berliner Platz. Rechts geht es in die Leipziger Straße und geradeaus in die Berliner Straße. Im Hintergrund, wo der Blumenpavillon zu sehen ist, gabelt sich die Straße in die Mühlenstraße hinein.
Rechts erkennt man das alte Postgebäude, geraderüber waren alles alte Bürgerhäuser mit Unternehmen wie ‘Foto Michael’, ‘Taxi Noack’ und vorn links an der Ecke zur Cottbuser Straße, das war der ‘Tabakladen Neumann’.“
Horst Hauschke teilte uns mit: „Der Fotograf dieser Aufnahme befand sich auf dem Berliner Platz. Das Bild müsste in den 30er Jahren entstanden sein. Im Hintergrund ist die Drogerie ‘Heimchen’ zu erkennen. Der Radfahrer im Vordergrund fährt an einem Feuermelder vorbei, in die Cottbuser Straße hinein. Dafür musste er die Schienen der ‘Schwarzen Jule’ überqueren.
Auf der rechten Seite des Bildes befindet sich die Leipziger Straße. Unter den am Haus herunter ragenden Blumen befand sich ein Blumengeschäft. Hier hat mein Vater für meine Mutter zum 10. Hochzeitstag Blumen gekauft. Daran erinnere ich mich gut, weil ich an diesem Tag mitkommen durfte. Unter dem Balkon im rechten Vordergrund befand sich ein Zigarrengeschäft.
Ich bin 1933 geboren und verbrachte meine Kindheit in dieser Gegend, da sich unser Haus ganz in der Nähe, in der Cottbuser Straße, befand.
Als Kinder spielten wir immer ‘Treibeball’ auf dem Berliner Platz. Ein Spiel mit zwei gegnerischen Mannschaften, die sich abwechselnd den Ball zu werfen mussten. Es war zu Kriegszeiten wenig Verkehr und in dem Spiel war keine Spielfeldbegrenzung vorgesehen. Die gesamte Gegend um den Berliner Platz, also die Leipziger und Cottbuser Straße, waren dann unser Spielfeld.“
Thomas Methe schreibt: „Das aktuelle Rätselbild zeigt den Blick vom Berliner Platz in die Berliner Straße und in die rechts abzweigende Leipziger Straße. Vor langer Zeit gab es vom Berliner Platz aus gesehen mit Blick in die abzweigende Leipziger Straße, das Restaurant ‘Zum Herold’ und das Geschäft des Kaufmanns Paul Nicolai. Die Leipziger Straße erhielt ihren Namen von den Tuchfabrikanten, die den Jamnoer Weg entlang zur Messe nach Leipzig zogen. Früher hieß die Straße auch Lerchenfeld- und Jamnower Weg.“