damals080126_foDas Kulturhaus in Eulo war diesmal zu erraten
Unglaublich, wie das „gute alte Kulturhaus“für viele Forster noch in Erinnerung ist!
Herbert Schulze hat geschrieben:
„Bei dem in der Ausgabe vom 19. Januar gezeigten Foto handelt es sich um eine Aufnahme des ehemaligen Kulturhauses Eulo. Viele schöne Erinnerungen habe ich an die Veranstaltungen in diesem Haus. Hervorzuheben ist sicherlich die Tanzstunde, die mit einem Tanzsstundenball ihren krönenden Abschluss fand. Ebenso in Erinnerung sind mir die sogenannten Jugendtanzveranstaltungen, die jeweils am Sonntagnachmittag stattgefunden haben. Ich erinnere mich hoffentlich richtig, dabei sogar ein frühes Konzert der Puhdys erlebt zu haben.“
Käthe Ottmann hat uns angerufen:
„Es ist nun schon fast 70 Jahre her, als ich hier, im ‘Tanzlokal Eulo’, schöne Stunden erlebt habe. Mit kleinen Kapellen, meist so drei Mann, fand jede Woche etwas statt. Natürlich konnte ich nicht immer hingehen, aber alle drei bis vier Wochen war es schon. Im Kulturhaus war eine kleine Bühne und ein schöner Saal immer mit Girlanden geschmückt. Für 30 Pfennig haben wir dann dort Apfelsaft getrunken.“
Horst Jäckel hat seine Erinnerungen per Telefon durchgegeben:
„Ich bin in Eulo geboren und habe bis 1963 dort auch gewohnt. Das Haus auf dem Bild war zuerst das Gartenlokal und Gasthaus von Heinrich Laurischk bis kurz nach dem Krieg. Danach hat es ein Herr Berthold übernommen, vielleicht zwei oder drei Jahre und dann wurde es das Kulturhaus Eulo mit seinem Leiter, Herrn Wollsieger. Nach Leerstand wurde es für kurze Zeit das „Blue Inn“ – heute ist es aber wieder leer. Anfang 1946 wurde hier der erste provisorische Schulunterricht erteilt. Die Klassen 6 und 8 waren da in einem Raum. Die Lehrerin hieß Frau Decker.
In der Zeit, in der Herr Berthold der Chef im Kulturhaus war, gab es schöne Tanzveranstaltungen, auch mit der Kapelle ‘Unisono’ mit Werner Kleinert. Meine Verlobte und ich haben hier tolle Maskenbälle mitgemacht, sie ging als Waschfrau und ich als Münchhausen – da haben wir tatsächlich einen Preis bekommen. Da waren wir einmal mit nur 4 Pärchen im Saal und haben ganz alleine getanzt!“
Unsere langjährige Stammleserin Elfriede Bonkatz hat sich ebenfalls erinnert:
„Es ist ‘Laurischens Tanz- und Gartenlokal in Eulo. Dorthin bin ich mit meinem Freund, meinem späteren Ehemann, Tanzen gegangen. Das war vor 70 Jahren. Wenn man aus Forst kommt, steht es gleich gerade zu. Rechts geht es nach Guben. In einer scharfen Linkskurve führt die Euloer Straße durch die Bahnunterführung bis zur Spremberger Straße. Geradeaus, links am Lokal und dem großen Garten vorbei, geht eine Straße zu den Euloer Teichen und dem Malxewehr. Sie war damals unbefestigt und sehr zerfahren.“
Thomas Methe schrieb:
„Es ist die Kulturgaststätte bzw. das Kulturhaus Eulo. Es war früher vor allem eine Tanzgaststätte. Man konnte dort aber auch speisen. Dort, wo man die großen Fenster sieht, war der Tanzsaal. Unter der Gaststätte war damals ein Geschäft für Industriewaren. Im Bild ist es ganz rechts zu sehen. Die Gaststätte wurde dann Konsum-Gaststätte. Das alles gibt es heute nicht mehr.“
„Als alter Euloer weiß man natürlich Bescheid“, schrieb uns Dieter Nothnick. „Es handelt sich um das Gasthaus Eulo, dass vom damaligen Besitzer Heinrich Laurischk bis zum Kriegsende bewirtschaftet wurde. Nach dem Krieg 1945 wurde der alte Besitzer einteignet. Danach wurde die Gastwirtschaft von Richard Berthold und seiner frau betrieben. Hier wurden an den Wochenenden die beliebten Tanzveranstaltungen mit der „Goldenen Sieben“ durchgeführt. Hier verlebten wir unsere schönsten Jugendstunden. Ich erinnere mich noch an das ‘Tanz + Schauorchester Bert René’, das an einem Wochenende dort gastierte. Links am Bildrand befindet sich der Meisenweg, der zu den Euloer Teichen und über die Malxebrücke zum Jamnoer Berg führte. Entlang des Meisenweges war im Garten die Kegelbahn mit einem Musik-Pavillion, in dem auch Gartenkonzerte stattfanden. Nach der Ära Berthold wurde es dann Kulturhaus Eulo und von der Familie Langner geleitet. Danach war das Haus lange Zeit nicht bewirtschaftet. Soweit ich weiß, wird die Gastwirtschaft nun unter dem Namen „Blue Inn“ von einem Wirt betrieben, der auch in Eichwege eine Gastwirtschaft hat.“
Und auf der Postkarte von werner Schulz steht:
„Es ist eindeutig das Kulturhaus Eulo, oder richtiger, es war einmal das Kulturhaus Eulo, denn langsam wird es zerfallen und bald so enden, wie das ‘Kulturhaus der Textilarbeiter’, auch bekannt als ‘Schützenhaus’.“