Forst: Haus in der Rüdigerstraße hatte Fernheizung

damals120609_foTauben auf dem Küchentisch / Ehemalige Bewohner erkennen ihr Haus in der Rüdigerstraße
Bodo Kube schreibt: „Als ich am Sonnabend die Zeitung aufschlug und auf das Damals war’s- Bild sah, dachte ich: ‘Das Bild kenne ich ja noch gar nicht.’ Denn zu der Zeit der Aufnahme war der Aufnahmestandort leider schon eine Baustelle gewesen. Dort wurden dann später zwei Wohnblöcke mit Grünanlage gebaut.
Dieses Bild muss 1978 entstanden sein, denn es zeigt das alte, da leider schon kaputte, Haus Rüdiger Str. 4 (damals Dr.-Otto-Nuschke Straße) kurz nach dem Abriss und Abtransport der, an das Haus angrenzenden,
Fabrikruine einer ehemaligen Tuchfabrik (dies war ein super Abenteuerspielplatz in meiner Kindheit gewesen). In diesem Haus wurde ich 1962 geboren und in der ersten Etage kann man durch die Mauerlücke hindurch (entstand durch den Abriss der Fabrikruine, welche ja unmittelbar dort anschloss) unser Badezimmer erkennen. Ich habe auch 1978 die spätere Sprengung dieses Hauses von der hinteren Giebelseite des Wohnblockes Rüdiger Str. 3 – 3d (hinter dem linken Bildrand) mit angesehen. Wenn man von diesem Bild aus nach links blicken würde, (ist hier leider auch nicht mehr darauf zu sehen) kommt man an die Stelle, wo einige Zeit nach der Aufnahme dieses Bildes 1978 die Granate, bei den Schachtarbeiten für die neuen Wohnblöcke, im Greifer des Baggers explodierte.
Andreas Rischbeck erkannte das Rätselbild sofort und rief an: „Das Rätsel war sehr einfach weil ich dort im zweiten Obergeschoss gewohnt habe, bis die Abrissbirne zum Rollen gekommen ist. Wenn es geregnet hat, stand der Hof unter Wasser aber auch die Keller liefen voller Wasser. Da konnte man Kahn fahren. Früher war es ein Wohn und Geschäftshaus. Im Vordergrund war ein Fabrikgelände. Die untere Etage hatte Fernheizung. Ich musste aber zur Toilette auf den Hof. In einem halbverfallenem Altbau war die Toilette drin. Die Fenster konnte man nie offenlassen, da ein älterer Bewohner unter dem Dach Tauben züchtete. Als ich einmal in die Küche kam, saßen zwei Tauben auf dem Küchentisch“.
Regina Fiebig rief an: „Ich habe dort von 1961 bis 1977 in der unteren Etage gewohnt. Meine Eltern wollten in das Haus, weil es eine Zentralheizung mit Dampf aus einer benachbarten Fabrik hatte. Mein Opa wohnte auch hier. Er hatte im Dach Tauben und Ziegen auf dem Hof gehalten“.
Horst Baltin ruft an: „Heute befindet sich dort ein Spielplatz. Das Mehrfamilienhaus steht heute nicht mehr. Dort steht ein weiterer Wohnblock der Rüdigerstraße. Gegenüber des ersten Wohnblockes wurde später eine Kaufhalle gebaut, die heute leer steht und zerfällt. Der hintere Wohnblock mit dem Giebel zur Mühlenstraße gehört zur Mühlenstraße. Auf der anderen Seite der Rüdigerstraße wurden auch Blöcke gebaut. Zur damaligen Zeit ist dort eine Bombe explodiert. Die Explosion geschah auf der Ladefläche eines Kras-LKW bei Beladearbeiten von Erdmassen. Dabei wurde ein Mensch getötet.
Gerda Henschel schreibt: „Ihr Bild war diesmal wirklich rätselhaft und hat mich zu einem Abendspaziergang inspiriert.
Der Standpunkt des Fotografen ist sehr interessant. Er steht nicht auf der Straße sondern auf der Hofseite. Das Haus, welches sich hier im Abriss befindet kenne ich nur von vorn. Der große Baum steht ebenfalls noch.
Der bereits leere Platz links im Vordergrund wurde bebaut mit dem Fünfgeschosser Rüdigerstr. 4 bis 8b. Am anderen Ende dieses Bauplatzes war bei Schachtarbeiten die Bombe explodiert, wovon Sie schon ein Rätselbild veröffentlicht haben.
Thomas Methe kannte den Namen der Tuchfabrik die hier stand. Sie hieß Kern und Bremer.