
Foto zeigt Schule in Groß Kölzig die heute in privater Trägerschaft ist
Merit Weise schreibt: „Das ist die Schule in Groß Kölzig. Diese Postkarte habe ich auch meinem Heimatverein für die Chronik übergeben. Die Karte hatte ich in den Alben meiner Oma gefunden. Später wurde an der Groß Kölziger Schule auf dem Foto ein Anbau ergänzt. Aufgrund der AG Junge Heimatforscher wollte ich Historikerin werden, aber der Berufsweg ist sehr lang. So bin ich Bankkaufrau und Betriebswirtin geworden. In diese Schule bin ich bis zu Wende gegangen, die neunte Klasse folgte dann in Forst. Es war eine wunderschöne Schulzeit. Jede Klasse hatte ihren Klassenraum, nur zu Fachkabinetten wurde gewechselt. Wir waren 16 bis 18 Schüler, ich war das einzige Mädchen in der Klasse – das war einmalig in der Schulgeschichte. Deshalb durfte ich auch mit den jüngeren und älteren Klassen zur Klassenfahrt mitfahren, um auch Kontakt zu anderen Mädchen zu bekommen. Aber allein in der Jungsklasse hat mir auch geholfen. Ich habe sehr gut gelernt, mich durchzusetzen. Es war keine einfache Klasse.“
Ursula Ecke aus Groß Kölzig erinnert sich auch an ihre Schulzeit: „In diese Schule ist schon mein Vater gegangen. Er ist 1927 hier eingeschult worden. Mein Urgroßvater kam aus Bitterfeld. Es gab Arbeit in der Grube Konrad. Durch die Hinzugezogenen musste deshalb die Schule in Groß Kölzig vergrößert werden. Der Zaun der auf dem Foto zu sehen ist, steht heute noch. Der Metallzaun ist sehr stabil. Ebenso haben die Bäume die Zeiten überlebt und sind viel größer geworden. Ich wurde 1958 in die damalige polytechnische Oberschule eingeschult und erinnere mich noch gut an den Geografielehrer Wolfgang Grätz. Er ist heute noch sehr aktiv in der Groß Kölziger Heimatstube. Er hat und damals schon viel über den Muskauer Faltenbogen beigebracht. Den kannte zu DDR-Zeiten niemand. Heute ist er bekannt und das ist auch meinem einstigen Lehrer zu verdanken, der nach der Wende das Wissen um den Faltenbogen ins rollen gebracht hat. Ich bin gerne in diese Schule gegangen und bin froh, dass sie auch heute noch immer weitergeführt wird. Es ist eine Grundschule bis zur 6. Klasse. Auch wenn es eine private Schule ist, höre ich, dass die Schüler mit guten Ergebnissen abschließen und die Schule einen guten Zuspruch hat. Deshalb hoffe ich, dass die Schule noch lange erhalten bleibt“.
Horst Baltin ergänzt: „Die Schule befindet sich mitten im Ort an der Hauptstraße. Zuerst war es eine Grundschule, später wurde sie zur Oberschule umbenannt. Seit einigen Jahren ist es eine Schule unter kirchlicher Trägerschaft für Kinder aus Groß Kölzig und Umgebung. Ich selbst bin in Simmersdorf zur Schule gegangen.“
Bernd Arnold tippt, dass die Aufnahme aus den Zwanziger Jahren stammt.