Forst: Perk – Forster Möbelfabrik mit hervorragendem Ruf

75 Jahre alte Forster Küche heute noch im Einsatz
Herbert Gottschalk berichtet: „Das Gebäude der Bau- und Möbeltischlerei befand sich am Ostrand vom Bismarck-Platz. Der Gebäudekomplex ist im Februar 1945 vollständig ausgebrannt. Der Bismarck-Platz wurde im Sommer 1946 in Pestalozzi-Platz umbenannt. Die Firma Perk war die größte Möbeltischlerei in Forst. Die Südseite des Gebäudes wurde von vom Lohmühlgraben begrenzt, der damals noch offen war und erst später verrohrt wurde.“
Peter Möller muss zwar raten, liegt damit aber richtig: „Ich vermute es ist die Hochstraße; jetzige Feuerwehr.“
Auch Siegfried Schulze erkannte das Motiv: „Es war die Möbelfabrik ‘Perk’. Sie stand am Bismarckplatz gegenüber der Einmündung zur Hopfstraße und an der südlichen Seite kam man am Lohmühlgraben heraus.“
Herr Riedel berichtet: „Mein Schwiegervater hat am 25. Mai 1935 anlässlich seiner Hochzeit bei der Firma Gottlob Perk Möbelfabrik, gegr. 1878, eine Kücheneinrichtung (Elfenbein lackiert) bestellt. Diese existiert heute noch – fünfteilig. Mit Brotschneidemaschine und Kaffeemühle, Pustschrank mit Waschschüssel (Emaille) integriert – das obere Teil mit Glas.
Der Abwaschtisch, drehbar – alles integriert – hochlehnige Stühle, Sitzfläche Linoleum waren auch dabei. Preis: inklusive Lieferung – netto 220,- Reichsmark (bar bezahlt). Die Rechnung ist noch vorhanden und trägt das Original-Logo der Möbelfabrik.
Ein Jahr später hat der Schwiegervater etwas nachgekauft – das gleiche Motiv gab es noch.“
Marlinde Herrmann: „Die Fabrik stand am Bismarck-Platz. Das Wohnhaus daneben steht nicht mehr, hier ist heute Brachland; keines der Gebäude steht heute noch. Das Grundstück, auf dem die Fabrik einst stand, ist heute der Hof der Plattenbauten Kirchstraße Ecke Gubener Straße. Über die Fabrik weiß ich leider nichts mehr, denn als ich nach Forst gezogen bin, waren diese Häuser schon weg.“
Peter Muche ergänzt: „Die Möbelfabrik hatte die Adresse Bismarck-Platz 1, links daneben stand die ehemalige ‘Bismarck-Klause’, Bismarckplatz 2. Nach dem Kriege hieß sie ‘Hellers Bierstuben’. Vor höchstens 30 Jahren wurde sie abgerissen.
Die Möbelfabrik war dagegen nach dem Krieg eine Ruine, restlos zerstört. Vor 1960 müssten ihre Trümmer entfernt worden sein. Einer der Perks war Tischler, der andere war der Direktor der Möbelfabrik. Einer der beiden Perks arbeitete später in einer Tuchfabrik, leider weiß ich nicht mehr, welcher Herr Perk das war. Die Möbelfabrik hatte tolle Maßarbeit auch für Gaststätten, Verkaufseinrichtungen angefertigt und einen sehr guten Ruf. Ich kann mich erinnern, dass mein Vater mit Hochachtung von Herrn Perk gesprochen hatte.“
Fritz Hammer verbindet auch ganz persönliche Erlebnisse mit dem gesuchten Motiv: „Ich habe in dem Haus neben der Möbelfabrik Perk gewohnt (Nr. 2). Das war das Wohnhaus der Familie Perk, und ich bin da aufgewachsen in der 1. Etage. Dort bin ich 1919 zur Welt gekommen. Diese Häuser stehen nicht mehr. Wenn man von der Stadtkirche kommt, geht rechts die Kirchstraße ab, und das Eckhaus steht noch. Dann kam der Lohmühlgraben und im Anschluss diese Häuser, die man hier sieht.
Der Toreingang, den man noch sieht, danach kommt eine kleine Bierstube. Früher ‘Hellers Bierstube’. Da war noch ein Zigarrenladen, den hat zu DDR- Zeiten Herr Schlaug geführt. Im gleichen Haus war die Bierstube auf der linken Seite. Die hatte später Werner Greibig als Inhaber.“