Unsere Leserbriefmappe war wieder gut gefüllt.
Auch Wolfgang Teske hat die „Damals-war’s“-Bilder alle gekannt: „Eine Postkarte diente als Vorlage für den Kalender ‘Alte Gubener Ansichten 2006’ für den Monat April: Postkarte mit vier Ansichten; Gasthaus von F. Krautzig und Gehölzgarten um 1910, Dorstraße 23 und die Dorfschule. Im Frühjahr 2006 erschien die heimatkundliche Broschüre ‘Zur Geschichte des Ortsteiles Kaltenborn’ von Ingrid Giebler. Darin sieht man auch das älteste Foto des Gasthauses von F. Krautzig ‘Gubener Schweiz’. Der alte Straßenfrontgebäudeteil wurde 1930 rückgebaut und an dieser Stelle ein Tanzsaal mit Bühne gebaut. Bauherren waren Alfred Nischan, Grundbucheintrag vom 9. Juli 1928, und Friedrich Grähn mit Eintrag vom 11. März 1929. Als Wolfgang Teske am 27. Juli 1965 die Gaststätte mit Lindengarten käuflich von Emma Lehmann erwarb, wurden die hohen Fenster ersetzt und es erfolgte ein Umbau für über 150 000 (DDR-)Mark. Der Rathaussekretär Günter Schäfer sagte so ganz nebenbei „Wir wollen nicht den Kapitalismus wieder aufbauen, sondern die entwickelte sozialistische Gesellschaft.“ Zuvor befand sich eine HO-Lebensmittelverkaufsstelle im Gebäude, Verkaufsstellenleiterin war Frau Zapfe. Diese HO-Verkaufsstelle wurde davor in die ehemalige Kaltenborner Dorfsschule umquartiert. Direktor Nedoma zeigte sich großzügig und überließ mir das Telefon. Auf dem historischen Foto sieht man auch die hohe Giebelwand des Hauses Dorfstraße 23a der Familie Krüger. Bis nach Rußland wurden Nachforschungen über den Gründer der Brauerei in Tomsk, Karl Krüger, und dessen Neffen Albert und Robert angestellt. Im revolutionsjahr 1917 verweigerte die russische Behörde die wiedereinreise von Karl Krüger nach Tomsk. Sein Neffe Robert Krüger kaufte das Gehöft der Familie Edinger, Dorstraße 22 (die spätere Gaststätte Kurhof Edinger). Robert Krüger starb am 24. April 1921 in Kaltenborn und wurde dort auch beerdigt. Der Großneffe Manfred Krüger bewahrt jetzt den historischen Grabstein auf.“
Bärbel Koschack schrieb uns: „Die vier Motive stammen aus dem damaligen Dorf Kaltenborn. Diese Ansichtskarten sind etwa um 1880 bis 1910 entstanden. Das Gasthaus hieß ‘Gubener Schweiz’ Es könnte tatsächlich das älteste Foto davon sein. Rechts daneben war ein schöner dazugehöriger Garten. Der Besitzer war seinerzeit F. Krautzig.
Links unter sieht man die Dorfstraße und rechts davon die alte schule um 1910. Das Gassendorf wurde bereits im Jahr 1295 unter dem Namen Kaltenborn urkundlich erwähnt. Es befindet sich am Fuße der Kaltenborner Berge (die so genannte ‘Kahle Glatze’ ist 117 Meter hoch) und wurde nach einer Quelle, dem ‘Kalten Born’, be-nannt. Im Jahr 1837 und 1846 zerstörten zwei große Brände Teile des Dorfes. Interessant ist vielleicht noch, dass Kaltenbornvor dem II. Weltkrieg im Jahr 1939 genau 356 Einwohner hatte. Es gehörte zu den Gubener Klosterdörfern und wurde 1952 zu Guben eingemeindet.“
Herbert Sehnelt erzählte am Telefon: „Ich wohne zwar nicht mehr in Kaltenborn, heute gehört es ja zu Guben, aber ich kann mich noch gut an das Fotoalbum meines Vaters erinnern. Da waren auch solche Postkarten drin. Das Gasthaus war ja weithin bekannt und die Dorfschule natürlich auch. Alle vier Motive auf einer Karte habe ich noch nicht gesehen. Es lohnt sich alte Bilder zu sammeln, um sich später daran zu erinnern.“
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