Guben: Auf der Insel stand das Schießhaus

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In unserer letzten Ausgabe hatten wir die Gubener Schützeninsel mit dem Schützenhaus erreicht

Leser erinnern sich an das Eiland inmitten der Lausitzer Neiße:
Nacht ganz so einfach scheint unser Rätselbild der vergangenen Woche gewesen zu sein. Dennoch wussten wieder mehrere Leser die korrekte Lösung. Dazu gehört auch „Stammrätsler“ Arno Schulz aus Guben. Er schreibt: „Das war schon eine harte Nuss. Auf dem handgemalten Bild ist in der Mitte die Theaterinsel mit dem im Jahr 1793 erbauten Schützenhaus zu sehen. Die Schützengilde verkaufte das Anwesen anno 1873 an Friedrich Wilke und weitere Kunstinteressierte, die eine Aktiengesellschaft bildeten. Die alten Gebäude ließen sie abreißen, und es erfolgte der Bau des Stadttheaters, das am 1. Oktober 1874 eingeweiht wurde. Leider wurde dieser Kunsttempel nach dem Krieg zerstört. Das Bild zeigt ein Motiv vor dem Jahr 1873, im Hintergrund sind die noch wenig bebauten Neißeberge zu sehen. Links die Fabrikgebäude der Tuchfabrik Lehmann, deren Familientradition bis 1592 in Guben zurückreicht. Aus einem Handwerksbetrieb entwickelte sich die Firma C. Lehmann Wwe. & Sohn zur führenden Tuchfabrik in Guben. Umfangreiche Neu- u. Erweiterungsbauten erfolgten unter anderem  in den Jahren 1897/98. In dieser Phase erfolgte wahrscheinlich auch die Neubebauung des linksseitigen Neißeufers. Heute ist sie weitgehend abgerissen.“
Bernd Tornow aus der Neißestadt schreibt: „Es handelt sich um eine Zeichnung, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts angefertigt wurde. Es handelt sich um die Antwort A, nämlich das Schützenhaus auf der Schützenhausinsel. Im Vordergrund sehen wir die Große Neißebrücke in Guben. Das Bild entstand vor der Errichtung des Gubener Theaters.
Die Bürgerschaft befasste sich 1870 mit dem Gedanken, das baufällige Schützenhaus durch einen Neubau zu ersetzen. Aber andere Umstände und Entwicklungen führten dann zum Neubau eines Theaters, welches 1874 eröffnet wurde. Auf Ihrem Foto sehen wir auf der linken Seite noch ein hohes Gebäude, welches zur Firma Tuchfabrik Lehmann’s Wittwe & Sohn gehört. Bis zum Ende der Geschäftstätigkeit der Gubener Wolle war dort die Spinnerei des Unternehmens untergebracht.“
S. Menzel aus Guben merkt an: „Es könnte ein Gebäude auf der Schützeninsel sein. Die Lubst, die dort auf die Neiße trifft, führt viel Sand mit sich. Daraus ging die Insel hervor. Da es im alten Guben eine Schützeninsel, eine Schützengilde und ein Schützenhaus gab, liegt es nahe, dass es sich um das Schützenhaus (Schießhaus) handelt. Damals führten viele Brücken über die Neiße und die Lubst. Es handelte sich um Überführungen, massiv gebaut, sowie aus Holz.“
Gewonnen hat dieses Mal S. Menzel aus Guben.
Herzlichen Glückwunsch!