
Einstiges Hotel wurde kürzlich mit der Maschinenfabrik abgerissen:
An dieses Gasthaus können sich nur noch wenige Gubener erinnern. Ausfürhlich jedoch schildert uns Eberhard Held aus Guben seine Erinnerungen und Überlieferungen: „Tarnicks Gasthaus mit ‘Fremdenzimmern’ befand sich in der Berliner Straße 6a, bis die Stadt auf die Idee kam, die Straße in Bahnhofstraße umzubenennen. Dessen ungeachtet wächst an dieser Stelle seit kurzem Gras. Durch die Erzählungen meines Vaters, der genau vor 100 Jahren in dieses Haus hineingeboren wurde, sind einige Ereignisse lebendig. Paul Tarnick hatte sechs Töchter, die in den Jahren in alle Himmelsrichtungen heirateten. Meine Oma, Kriegswitwe seit 1916, blieb im Elternhaus wohnen, so dass mein Vater einige Episoden aus der Zeit bis 1933 erzählen konnte. Durften doch die Kinder gelegentlich in der Gastwirtschaft nach ihren Möglichkeiten helfen. So auch beim Eintüten von Zigaretten aus Großpackungen in gängige Verpackungen á fünf Stück. Gern erzählte er auch aus der Zeit, in der die Nordbrücke gebaut wurde und die Kinder aus der Umgebung mit Schalbrettern aus Zigarrenkisten ein maßstabgerechtes Modell der Brücke unter Anleitung des Bauleiters errichten durften. Heute liegt die Gegend am Rand der Stadt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts aber war dies am Weg vom Bahnhof über die Brücke ins Stadtzentrum. Eingekehrt sind Bahnangestellte und Handelsreisende mit Ziel Guben oder auf der Durchreise mit Umsteigen auf dem ‘Bahnknoten’ Guben und der Weiterfahrt am nächsten Tag. Wie mancherorts üblich, gehörte auch ein Stall zum Anwesen. Eine oder mehrere Kühe halfen bei der Versorgung der Gäste. In den 1930er-Jahren wurde die Wirtschaft verpachtet. Nach dem Krieg fiel das Haus Brandstiftern zum Opfer. Heute erinnert noch eine Stele an der Familienbegräbnisstätte auf dem Westfriedhof an Paul Tarnick. Das Grundstück diente in den Jahren bis 1989 den Arbeitern der Maschinenfabrik als Fahrradständer. Das Programm ‘Der grüne Pfad’, aufgelegt von der Stadt Guben, sorgte für den Abriss der unansehnlichen Gebäude der ehemaligen Maschinenfabrik und damit auch der Kultivierung des Geländes, auf dem einst das Gasthaus ‘Goldene Krone’ stand.“ Vielen Dank! Ein Bild gewinnt Eberhard Held. Glückwunsch!
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