Grünanlage am Grenzübergang verschwand zeitweise für Zollanlagen:
Thomas Worbs löst am Telefon: „Das Bild zeigt die Grünfläche direkt an der Grenze zu Polen. Links befand sich das Ufa-Kino, dort steht auf dem Rätselbild ein Wohnhaus, das heute auch nicht mehr existiert. Ganz rechts das kleine Häuschen müsste zur Grenze gehört haben. Im großes Haus rechts, heute Zollgebäude, war in den 1960er-Jahren ein Lebensmittelgeschäft unten rechts mit der Verkäuferin Frau Klausen. Von vorn ging es in einen An- und Verkauf mit merkwürdigen Namen ‚Amma Müller‘, dann kam das Malergeschäft von Max Seuring. Das Große Haus an der Ecke gehörte Günter Pahms, ein Elektrofachgeschäft bis zur Wende. Daneben war unser Uhrengeschäft Uhren-Worbs, damals Straße der Freundschaft 2, auch bis zur Wende. Daneben war schon ‘Mode-Kaiser’ – eine alte Dame mit ihrer Tochter führte das Geschäft. Links daneben, das dritte, ist auf dem Foto noch ein Wohnhaus. Später war es die ‚Traube‘ mit ‘Café Riedel’. Dort darüber haben wir später mal gewohnt. Das Foto müsste also schon Ende der 1950er-Jahre aufgenommen worden sein.“
Arno Schulz ergänzt: „Auf der Freifläche im Vordergrund am Lohmühlenweg stand bis 1945 das Ufa-Kino. Die Gebäude von rechts beginnend: Ganz rechts die Gasstation, über diese wurde Gubin mit Gas versorgt. Das große Gebäude rechts war ehemals Kaffee Schöneberger. In den 1950er-Jahren, aus der auch die Aufnahme stammt, war auf der Ecke ein Lebensmittelladen. Rechts daneben zur Neiße war noch ein kleines Geschäft, dann kam Foto Simon, im Keller die Konsumkonditorei und in den Obergeschossen Wohnungen. Später war hier die Grenzkontrollstelle mit Grenzpolizei und Zoll. Im Hintergrund ist ein Wohnblock erkennbar mit Farben-Seuring und die Fabrikanlagen der Gubener Wolle. Links das Eckhaus (erbaut 1891) das Elektrogeschäft der Familie Pahms. Kurz nach der Wende wurde das Gebäude umfassend modernisiert. Wir haben damals die Heizungs- und Sanitäranlagen erneuert. Leider verunglückte Dieter Pahms tödlich und das Haus kam in andere Eigentümerschaft. Links im Haus befand sich ein Uhrmacher, ich glaube Frima Worbs. Weiter links der Laden von ‘Mode-Kaiser’, heute ‘Himmlische Schwestern’, oben Wohnungen. An der Fassade war damals noch eine intakte Sonnenuhr angebracht. Weiter links folgte das ‘Cafe Riedel’, dann HO, heute Antiquitätenladen. Beide Häuser gehören einer bekannten Gubener Unternehmerfamilie und warten auf ihre geplante Instandsetzung. Im Vordergrund links ist der ehemalige Konsum für Haushaltwaren, Elektrogeräte usw., darüber Foto Voss, später Fotoclub, noch weiter oben Wohnungen. Dort haben wir zu DDR-Zeiten eine ‘schwere Strafttat’ begangen und zwar einen Durchbruch von ca. 20 cm Durchmesser für einen Gasheizer in Richtung Grenze hergestellt, ohne von den Grenzorganen die Genehmigung einzuholen.“
Vielen Dank. Ein Bild gewinnt Thomas Worbs. Glückwunsch!
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