Es wurde eine der schönsten Straßen aus dem alten Guben gesucht. Reiner Ladewig schrieb uns dazu: „Das aktuelle Foto aus dem Jahr 1939 ist ein Blick in die Lindenstraße, östlich der Eichholzstraße in Richtung Trifftstraße und Bismarckturm, in der Crossener Vorstadt. Die abgebildeten Häuser bewohnten überwiegend Offiziere, die ihren Dienst in den an der Straße nach Crossen gelegenden Mückenberger Kasernen versahen. Die Kasernen I und II wurden 1937/38 erbaut, die Kaserne III 1939/40. Somit war Guben wieder, in diesem Falle unrühmlich, Garnisonsstadt.
Die gradlinige Architektur der Gebäude erninnert an die ‘Wolf-Villa’, die Ludwig Mies von der Rohe (geb. 1924), er wohnte an der Grünen Wiese, erbaute. An der Ecke Neißestraße befand sich die Bäckerei Bähr, wenn ich den Namen richtig schreibe. Meine Mutter ging mit der Tochter des Bäckermeisters in eine Klasse. Sie wohnte in der Eichholzstraße 4. Ihr Weg, um die Kirschplantage ihrer Eltern östlich des Bismarckturms gelegen, führte sie oft über die Lindenstraße, die in die Trifftstraße mündete.
Von dort aus kommt man über die etwas südlicher gelegene Fruchtstraße zur Mutchengasse, die indirekt zum Bismarckturm führte.
Die Trifftstraße gabelt sich nordwärts in die Seitwannerstraße und Lamoerstraße. An der Spitze der Gabelung lag das Ausflugslokal Lindengarten. Engelmanns Berg mit dem berühmten Ausflugslokal und der herrlichen Aussicht über die gesamte Stadt, befand sich südöstlich.“
Werner Koschack ergänzt: „Es ist die frühere Lindenstraße, heute Miadowastraße, in Gubin. Über die Lindenstraße führte zur Blütezeit Gubens der Wanderweg vom Bahnhof über die Nordbrücke – kleine Himmelsleiter – bis in die Gubener Berge. In der Straße sind heute noch Häuser teilweise erhalten. Auch sind einige Linden noch da, die als junge Bäume damals gepflanzt wurden und der Straße den Namen gaben.
Zur Lindenstraße noch einige Angaben: Neben Privathäusern baute eine Wohnungsbaugesellschaft mbH einige Häuser, die dann auch Eigentümer war. Dort wohnten viele Militärangehörigen der naheligenden Moltke-Kaserne. Es war keine Geschäftsstraße – bekannt ist nur die Bäckerei Fritz Bähr, Lindenstraße 11.“
Unser Leser Dietrich Kühn hebt noch hervor: „Die Lindenstraße lag im ehemaligen Baumblütengebiet. Es gab an der Ecke Lindenstraße zur Trifftstraße das Gartenlokal ‘Lindengarten’, damals sogar schon mit einer eigenen Bushaltestelle.“ Vielen Dank allen Schreibern!
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