Guben: Wohnhäuser am heutigen Platz des Gedenkens

damals110813_guErinnerung an eine Periode guten Wohnungsbaus / Selbst ein fast unscheinbarer Kiosk hat sich den Menschen eingeprägt

Karl-Heinz Haigold erzählt uns am Telefon: „Es handelt sich um die Friedrich-Engel-Straße Ecke Karl-Liebknecht-Straße, am Platz des Gedenkens. Am linken Bildrand der Kiosk war ein Getränkeverkauf. Er steht heute nicht mehr.“
Gerhard Gunia schreibt: „Mein Aufsatz im Heimatkalender 2008 (mit dem entsprechenden Foto) bezieht sich auf die Geschichte der Gubener Wohnungsbau-Genossenschaften Gewoba und Mieterbund. Anzumerken ist, dass alle Bauten zwischen 1925 und 1930 errichtet wurden. Es handelt sich um mehrgeschossige, großzügig angelegte durchgrünte Wohnkomplexe. Aus dieser Zeit stammte auch der reizvoll gelegene, kürzlich abgetragene Kiosk. Dahinter (in der Nummer 2), ehemals Brandenburgische Straße, befand sich vor 1933 eine Fleischverkaufsstelle des Konsum-Vereins (heute Frau Noack).“
Werner Koschack berichtet am Telefon: „Die Aufnahme ist eine Ansichtskarte von 1962. Die Umbenennung der Straßen war 1955. Die Häuser entstanden im Auftrag der Gewoba (Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft). Es waren geräumige Wohnungen mit Bad und teils mit Balkonen (Blick zum Hof).
Rechts erkennt man einen Kiosk für Tabakwaren, Getränke und Zeitungen, den in den 30er Jahren Ida Janke und später Erich Karge geführt hat. Es war der Kiosk am Tannenbergplatz, welcher links beginnt. Nach 1945 wurde der Kiosk viele Jahre von Hugo Fredde geführt. Nach seinem Ausscheiden übernahm ihn Familie Ende und kurz vor seinem Abriss (2009/10) gehörte er noch der Firma Vorwerk. Links am Bildrand befand sich vor dem Krieg die Filiale des Fleischgeschäftes von Karl Lieske aus der Frankfurter Straße. Man erkennt links neben dem Kiosk die Schaufenster des früheren Lebensmittelgeschäftes von Bruno Jentsch, nach dem Krieg Konsum, in dem Frau Jentsch Verkaufsstellenleiterin war. Heute befinden sich ein Jagdausstatter sowie die Uhrmacherwerkstatt des Ehepaares Noack dort. In Nr. 4 befand sich das Büro der Gewoba und im ersten Stock wohnten von 1945 bis 1957 meine Großeltern. Ich verbrachte dort viele schöne Spielstunden.“
Danke allen Lesern für die interessanten Ausführungen, die wir zusammengefasst haben. Leider ist nicht Platz für alles.
Ein schönes gerahmtes Guben-Bild hat in dieser Woche Karl-Heinz Haigold gewonnen.