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Karl Graf von Brühl aus Pförten: Vom Theaterintendanten zum General der Museen

Damals war´s | Von | 13. Mai 2022

Schloss Brühl

Das Brühlsche Schloss in Pförten (Brody) heute.

Sein Großvater war der „Lieblingsfeind“ von Preußens Friedrich II., genannt der Große. Er ließ Brühls Schloss in Pförten (heute Brody in Polen) abbrennen. Reichsgraf Heinrich von Brühl (1700-1763) hinterließ eine Majoratherrschaft mit Brandruine und vier Söhne: Aloys, der Pförten übernahm, Charles, Heinrich und Hans Moritz. Der jüngste war preußischer Oberst, Verkehrsbauminister, Herr auf Seifersdorf (bei Dresden) und vermählt mit der Goethe-Vertrauten Christine von Schleyerweber. Beider Sohn Karl erblickte vor 250 Jahren (18.05.1772) in seines Onkels Haus in Pförten das Licht der Welt. Das Schloss war erst dürftig repariert, aber es herrschte kulturvoller Geist, im Park wurde Theater gespielt, feine Konversation gepflegt. Karl wuchs in der Niederlausitz und in Seifersdorf auf, natürlich französisch sprechend. Bereits mit drei Jahren bekam der Junge seinen Hofmeister, mit sieben war Karl angehalten, ein „livre de conduite“, ein Tagebuch, zu führen.
Vater Moritz wurde 1791 in Berlin Intendant der Chausseen. Gleich nach Neujahr 1792 feierten alle Brühls einige Tage lang die Taufe des Majoratserben Friedrich in Pförten, dann begann Karls Lehrzeit der Forstwissenschaft. Mit Aussicht auf eine Stelle als königlicher Oberförster trat er seine Jugendreise nach Süddeutschland an. Doch nicht der Wald, sondern der Hof wurde sein Lebensraum: Am 2. April 1800 sah er sich in Rheinsberg als Kammerherr des Prinzen Heinrich von Preußen. Die Befreiungskriege 1813-15 erlebte er als Jungoffizier im Quartier des Staatskanzlers von Hardenberg.
Karl weilte mit Jenny 1814 im Hochzeitsglück, als ihn aus Berlin die Nachricht ereilte, er sei in Nachfolge Ifflands als Direktor der Theater berufen. Hardenberg, eben zum Fürsten erhoben, beglückwünschte ihn dazu im Januar 1815 aus Wien.
Generalintendant der königlichen Theater in Berlin – Karl Brühl war am Ziel. Seine Vision lautete, das „Theater als eine Kunstanstalt im weitesten Sinne“ zu entwickeln, dramatische Poesie und Musik mit allen übrigen Künsten zu verschmelzen. So gewann er „zur Herstellung würdiger Dekorationen“ Karl Friedrich Schinkel, dessen Bilder zur „Zauberflöte“ jener Zeit bis heute bei Kunstsammlern geschätzt sind. Auf Brühls Wunsch wurde der Geheime Oberbaurat vom König mit dem Entwurf des neuen Schauspielhauses betraut. 1821 eröffnete es am Gendarmenmarkt mit Goethes „Iphigenie“, wozu Brühl, wie auch zur „Faust“-Inszenierung, Absprachen direkt mit dem Weimarer Dichter traf. Im Juni wurde Carl Maria von Webers Oper „Die Jägersbraut“ uraufgeführt. Brühl gab ihr den Namen „Freischütz“.
1828 trat Brühl als Intendant zurück, wurde General der Museen. Er starb 1837 in Berlin.

Graf Bruehl

Karl Graf von Brühl als
Generalintendant der Museen.

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