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Senftenberg: „Großvater stakte den Kahn“

Bilder aus dem alten Senftenberg | Von | 4. Dezember 2015

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C war richtig – wir hatten mit der letzten Ausgabe das Städtchen Ortrand erreicht

Mehrere Leser erinnern sich an das Pulsnitzstädtchen Ortrand:
Keine Probleme hat unser Rätselbild vom ersten Adventswochenende bereitet. Fast alle Leser lagen richtig. Dazu gehört auch Klaus Hauptvogel aus der gesuchten Stadt. Er schreibt:
„Der Herr, der den Kahn in der Pulsnitz stakt, ist mein Großvater Friedrich Emil Karl Hauptvogel, geboren 1875, gestorben 1953.
Die Färberei gibt es seit 1953 nicht mehr. Der Kahnverleih bzw. der Kahnbetrieb besteht heute noch als Gewerbe. Das Haus rechts ist das älteste Wohnhaus der Stadt Ortrand, wurde nach dendrologischem Gutachten vor 1612 erbaut und steht deshalb unter Denkmalschutz.
Man beachte, dass der Fußweg auf der Brücke eine Balkenlage tiefer als die Fahrbahn liegt, die Balken unterschiedlich lang sind, also einige etwas mehr in den Fußweg hineinragen. Wie mir mein Vater erzählte, gab es dort nachts in der Dunkelheit immer wieder Stürze, wenn die Zecher vom nahen Burkersdorfer Ritterhof über die Brücke nach Hause Richtung Ortrand gingen. Die Aufnahme entstand vor 1914.“
Erwin Maybach aus Großräschen schreibt kurz und bündig: „Die Straße über diese Brücke führt direkt zur Stadtmitte von Ort-rand.“
Peter Lenhart aus Schwarzheide weiß es noch genauer: „Das ist die Brücke über die Pulsnitz. Der Fluß markierte die alte Landesgrenze.“
Tatsächlich verläuft bis heute dort die Westgrenze der Oberlausitz zur alten Mark Meißen. Das Bild, aufgenommen von der Oberlausitzer Seite, zeigt also in Richtung Meißen.
Bis zum Jahr 1960 bildete die Pulsnitz in diesem Bereich gleichzeitig auch die Grenze zwischen der Stadt Ortrand und der Gemeinde Burkersdorf. In jenem Jahr folgte die mehr oder weniger unfreiwillige Eingemeindung der Burkersdorfer ins Pulsnitzstädtchen. Heute sind beide Teile längst zu einem Ort verwachsen, auch wenn sich die Burkersdorfer Identität bis heute erhalten hat.
Ortrand gilt heute mit rund 2800 Einwohnern als kleinste Stadt im OSL-Kreis. Seit genau 200 Jahren zählt der Ort zu Preußen, zuvor zum Königreich Sachsen. Eigentlich würde ein Großteil der Einwohner gern wieder an den Dresdner Hof zurückkehren, schließlich ist dieser nur 35 Kilometer entfernt. Allerdings wurde der entsprechende Bürgerwunsch im Jahr 1990 im Zuge der Neugründung der Länder auf dem Gebiet der früheren DDR abgeschmettert.
Gewonnen hat diesmal Klaus Hauptvogel.
Herzlichen Glückwunsch!



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