Agfa- und Kodak-Filme für die Perfekta gekauft
Wie erwartet war das Rätselbild leicht. So löste Norbert Fertig am Telefon: „Das Bild müsste Anfang bis Mitte der 1950er Jahre entstanden sein. Zu sehen ist das Fotoatelier an der Spreebrücke zur Post von Thiem & Heppert später Kappelmüller. Als Kind habe ich hier für meine ‘Perfekta’ Agfa oder auch Kodakfilme gekauft und diese dort entwickeln lassen. Später ist hier der Spreegarten mit Kiosk entstanden. Heute ist die Fläche ungenutzt.“
Else Bothe schildert am Telefon: „Ich kann mich noch gut an das Fotogeschäft Thiem & Heppert erinnern. Rechts um die Ecke war ein HO-Geflügelverkauf. Links daneben gab es, wenn ich mich recht erinnere, einen Schreibwarenladen.“
Dieter Herrmann löst ebenfalls richtig und ergänzt: „Ein schmuckes Holzhaus direkt neben der Spree und der Langen Brücke. Den Zeitpunkt würde ich etwa Anfang 1950-1955 zuordnen. Erkennbar ist am rechten Bildrand der Materialschuppen, der zum Neubau des Wohn- und Geschäftshauses der heutigen Firma Kappemüller gehört. Das erkennbare Atelier hatte, wenn ich mich recht erinnere, zwei Eingänge. In der Folgezeit waren in diesem Holzhaus ein Schuster und die Einkaufs- und Liefergenossenschaft der Friseure ansässig. Das Gebäude müsste 1980 abgerissen worden sein. Gut erkennbar ist noch der Eingangs- und Zufahrtsbereich der gesamten Grundstücksfläche, welche durch ein großes geschmiedetes Einfahrtstor geschützt war. Auf der linken Seite, im Bild nicht erkennbar, wurde im Juli 1976 der Eis- und Biergarten, später Spreegarten genannt, eröffnet. Am hinteren Ende des Grundstückes befanden sich Büro- und Lagerhallen der Tuchfabrikanten Lehmann und Aßmy. Ihre Fabrik selbst befand sich in der Gartenstraße. Ihre Ausstellungs- und Verkaufsräume befanden sich ebenerdig und im ersten Stock. Hier kauften meine Eltern meinen ersten Anzugstoff. Nach Stilllegung dieser Handels- und Verkaufseinrichtung bezog der SeRo- und Altstoffhandel diese Räumlichkeiten. Auch diese Gebäude wurden abgerissen.“
Elli Nietzschmann schreibt zu ihrer Lösung dazu: „An der Spree war danach ein Imbissstand, schade, dass es das schöne Fleckchen Erde an der Spree nicht mehr gibt.“
Und Hans-Joachim Nevoigt konkretisiert: „Es ist eines der vier Brückenhäuser wenn man so will. Das zweite Haus auf der anderen Seite war bis Kriegsende eine Buchhandlung – Erbes Buchhandlung von Frau Burkhard und Frau Cramer. Heute werden Textilien verkauft. Das andere Haus, auch auf der Postseite von Bernhard Lenk, wurde beim Brückenbau in den 1930er Jahren abgebaut. Das vierte Haus, baugleich mit ‘Moses’, hatte auch seine Geschichte. 1945 konnte man sich schon im Sommer eine Zeitung holen. Gratis. Die ‘Tägliche Rundschau’ brachte ein Doppeldecker der Besatzungsmacht von Dresden. Dann gab es auch mal eine Spielwarenhandlung (aus Holz), später hat die HO dort Bratwurst und Bockwurst verkauft, bis die jungen Frauen die Lage nicht mehr beherrscht haben und das Objekt abbrannte. Nun schön bebaut! Das alte Fotogeschäft nutze später Schneidermeister Noack. Dann auch Drogerie Schneider und die ELG des ‘Dienstleistenden Handwerks’ – Frisöre, Fotografen usw. (Einkaufs- und Liefergenossenschaft). Nachdem die HO die Idee hatte, den ‘Spreegarten’ dort einzurichten, verschwand auch das abgebildete Bauwerk. Eine schöne gastronomische Einrichtung für den Sommer war entstanden. Reste kann man heute noch erkennen. Die Tradition der Firma Thiem und Heppert führt heute noch nebenan das Fotohaus Kappelmüller weiter.“