Spremberg. Gasthaus „Schröters Kurte“

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Pressstoffwerk gegenüber sorgte jedoch für unangenehme Gerüche
Helga Reichstein schreibt: „Wir sehen die Gaststätte Schröter in der Dresdener Straße Ecke Heinrichsfelder Allee (Römmlerberg). Die gibt es aber lange nicht mehr.“
Hans-Joachim Nevoigt schreibt uns: „Unverkennbar ist hier das Grundstück Hoyerswerdaer Straße mit der Gastwirtschaft von Familie Kurt Schröter zu sehen. Hier in Ruhestellung mit heruntergelassenen Rollläden. Der Vorbesitzer des Geschäftes könnte der Gastwirt Karl Zimmermann gewesen sein. Rechts im Bild sieht man den Beginn der Heinrichsfelder Allee. Das Grundstück von der Firma Nikolaus Installation und Klempnerei, vormals Herrmann Lenz. Die Gaststätte hatte bestimmt ihre Höhepunkte bis zum Kriegsende erlebt. Gegenüber war ein großer moderner Fabrikkomplex, die Herrmann-Römmiger AG, ein Betrieb für Schicht- und Kunststoffpreßstoffe, entstanden. Interessant für die Rüstung und Kriegsvorbereitung. Diese Pressstoffteile ließen sich schnell und kostengünstig für viele Zwecke herstellen. Man konnte damit sehr viel Metall und auch Holzteile einsparen, Beschlagteile für Handfeuerwaffen, Essgeschirr und auch Feldflaschen wurden angefertigt, auch Teile im Flugzeug- und Rakentenbau. Die Stadt hat immer gestunken nach diesem Kunststoff. Die Mitarbeiter hat man am Geruch erkannt. Von der Heilige-Geist-Straße bis zum Neudorfer Weg war alles Betriebsgelände der Firma Römmler. Die Einwohner haben ja damals auch nicht gesagt, ich gehe zur Hoyerswerdaer Straße sondern zum Römmler-Berg.
Nach Kriegsende hat die Siegermacht sofort und rigoros mit der Demontage des wertvollen Betriebes begonnen. Alles wurde über den Westbahnhof abtransportiert.“
Manfred Gnida schreibt: „Gasthöfe haben ja schon seit sehr früher Zeit eine Tradition. In fast jedem Dorf wurden diese Lokalitäten von den Einwohnern zu unterschiedlicher Nutzung gern besucht. Hatten die Städte zahlreiche Gaststätten, so zog es aber deren Bewohner oft zu Familienausflügen oder Tanzveranstaltungen auf einen Dorfgasthof. Aber auch Spremberg hatte viele Gaststätten und Gartenlokale von besonderer Beliebtheit und langer Tradition. Hierzu gehörte auch die im Foto abgebildete Gaststätte in der heutigen Dresdener Straße. Seit 1870 soll dieses Haus bestehen, und Eigentümer war Karl Zimmermann und Inhaber Gotthelf Schröter.
Im Januar 1920 gründeten hier, größtenteils 24 junge Leute, die Sprembeger KPD. Auch aus jüngerer Zeit ist das Haus in der Hoyerswerdaer Straße 1 sehr bekannt. Gäste und besonders Beschäftigte des Kraftverkehrs mit Sitz im ehemaligen Kohlebahnhof, der TGH sowie Anwohner des Kollerberges und angrenzender Straßen, der Gartensparte am Kohlebahnhof, kehrten gern zu einem Feierabendbier oder Treff hier ein. Der Wirt, Kurt Schröter, war stets bemüht, seine Gäste immer gut zu bedienen. Das Gasthaus „Schröters Kurte“, wie es bekannt war, sorgt auch noch nach der Geschäftsaufgabe für Gesprächsstoff und weckt Erinnerungen. Eine Zeit lang kehrte Ruhe in das Haus, bis es mit dem Namen „Plumsklo“ und unterschiedlicher Nutzung, u.a. Sportsbar, seine Existenz behalten hat.“