Viele Spremberger wussten interessantes von der Georgenstraße zu berichten.
„Von der Georgenstraße kann ich sehr viel erzählen“, beginnt Frank Moschall seine Erinnerungen, „denn in der Villa links auf dem Bild, habe ich 25 Jahre gewohnt. Da war es noch die Nummer 8 – das war von 1962 bis 1987. In den 60er-Jahren fuhren in regelmäßigen Abständen immer die Panzer des in Spremberg stationierten Regiments die Straße entlang, über die Forster Brücke, die auch auf dem Bild zu sehen ist. Die Brücke musste viel aushalten, deshalb gibt es sie auch nicht mehr. Durch den Lärm der Panzer waren meist schlaflose Nächte vorprogrammiert. Neben der Villa war eine Kneipe, von den Sprembergern ‘Totenschänke’ genannt. Da war dann spät abends immer etwas los, wenn die Gäste nach Hause gegangen sind.
Oben an der Ecke zur Bergstraße gab es in den 60er-Jahren einen Krämerladen, Besitzer war Kurt Raffelt“, schreibt Frank Moschall. Amüsantes teilt Kurt Polske mit: „Neben dem rechten ‘Haus der Volkssolidarität’ stand damals ein Niedrighaus, die Gaststätte von Frau Krüger. Dort erlebten wir einen geselligen Abend in der Nachkriegszeit. Das Festessen: Grützwurst mit Sauerkraut. Vorher waren aber hinzubringen: Kartoffeln, Holz und Kohle. Die 65-prozentig verdünnte Pfefferminzessenz als Likör wurde dazu getrunken.“ Familie Nietzschmann hat eine kurze Mitteilung der Lösung beigefügt: „Das Foto vom 16. September zeigt die Georgenstraße mit der zur Zeit im Bau befindlichen Spreebrücke. Das Haus auf der linken Seite ist jetzt Treffpunkt der Senioren. Es gehört der Volkssolidarität. Drinnen hatte in der Nachkriegszeit Frau Zech ein Textilwarengeschäft. Meine Mutter kaufte dort öfters ein.“ Ebenfalls auf einer Postkarte schrieb uns unsere Leserin Annette Zell zum Damals war´s – Bild der letzten Woche: „Es ist die Brücke, die zum alten Georgenberg führt, die wird momentan gebaut und deshalb muss man so manchen Umweg fahren! Links auf dem Bild sieht man das Gebäude, in dem heute die Volkssolidarität ihren Sitz hat und rechts ein Fabrikgebäude, das in der Luisengasse stand. Dieses Gebäude war Anfang der 80er-Jahre schon sehr verfallen, aber auf dem Weg in den Kindergarten musste man dort eben vorbei gehen.“ Zur Brücke selbst weiß Manfred Kamenz zu berichten: „Die historische Forster Brücke wurde in den 1880er-Jahren neu gebaut. Damals erhielt die Brücke auch Eisengeländer sowie einen Holzbelag, sie wurde verbreitert und erhielt einen Fußgängerweg. Links hinter der Brücke sieht man die ehemalige Villa Levy, den jüdischen Tuchfabrikanten.“
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