Dresdener Straße war vor dem Zweiten Weltkrieg viel belebter als heute:
Viele Leser haben die richtige Lösung gewusst. Dazu gehört auch Heinrich Hagen aus Spremberg. Der 96-Jährige berichtet: „Es handelt sich um die Dresdener Straße, ich schätzte Mitte der 1930er-Jahre. Dort gab es elf Geschäfte, zwei Handwerksbetriebe und das Kaufhaus Hübel. Ich selbst habe in dieser Straße in der Nummer 62 gewohnt. Mein Vater Fritz Hagen besaß ein Textilgeschäft. Vor dem Krieg war die Straße wesentlich belebter als heute. Naja, 1945 ist dort vieles abgebrannt. Wo einst die abgebildete Ladenfront stand, wurde Ende der 1960er-Jahre der noch heute existente Wohnblock errichtet. Schon damals haben alle gemeckert, da sich in ihm keine Geschäfte befinden.“
Heinrich Klausch, ebenfalls aus Spremberg, erzählt: „Zu erkennen ist der Friseur Franz und das Café Richter. Die Tochter des Inhabers, Frau Schneider, führte später eine Drogerie. Weitere Unternehmen waren das Schuhhaus Kanisch, der Lebensmittelladen der Familie Warstatt, das Hutgeschäft Rau, das auch Kürschnerware im Angebot hatte, sowie das Warenhaus Hübel. Letzteres hat den Krieg ohne größere Schäden überstanden. Allerdings wurde es dann von den Polen angezündet und brannte komplett ab. Wichtig ist darüber hinaus die Lange Brücke im Hintergrund. Da Spremberg um 1935 Garnisonsstadt wurde, musste das Bauwerk verstärkt werden, um die schwere Militärtechnik tragen zu können.“ Es war nach Kriegsende die einzige Spreequerung, die noch heil geblieben war.“
Ulrich Müller aus Spremberg schreibt folgendes: „Das Rätselbild zeigt die untere Dresdener Straße, und zwar die Seite, wo heute der Neubaublock steht. Das Bild müsste aus der Zeit von 1938/1939 sein, da damals die Brücke an der Dresdener Straße/Lange Straße neu gebaut wurde. Am 1. April 1939 wurde ein Brückenpfeiler durch Nachtwächter Kulke mit einer Gießkanne „gesprengt“. Am Bildrand links ist der Bauzaun zur Absperrung der Fahrbahn zu erkennen.“
Gewonnen hat Heinrich Hagen aus Spremberg. Glückwunsch!
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