Das war der unvergessene „Scherbelladen“ und darüber gab’s Konsum-Spielzeug.
Keine Frage – die deutliche Mehrzahl der Zuschriften und Anrufe kam diesmal aus Forst, der Stadt der Rosen. Margitta Bartel zum Beispiel mailt: „Die richtige Antwort ist C) Forst/L. Es handelt sich hier um die ehemalige Konsum-Verkaufsstelle in der Poststraße. Im Erdgeschoß befand sich ein Sortiment mit Haushaltwaren und in der oberen Etage für Spielwaren. Besonders in der Adventzeit war die Spielwarenabteilung ein Magnet für Kinder. Das Foto könnte in den 1960/ 1970er Jahren entstanden sein. Die Poststraße gibt es leider nicht mehr. Sie wurde Anfang der 1980er Jahre überbaut. Heute befindet sich dort der Max-Seydewitz-Platz mit einer Wasserkugel. Die Poststraße führte bis zur Amtstraße, heute Friedrichplatz.“
Frank Häder aus der Spremberger Straße in Forst pflegt ein gut sortiertes Archiv und hat gleich zwei Fotos samt Leserantworten dieser Rätselreihe aus dem Jahre 2016 zur Poststraße und Berliner Straße gefunden. Er merkt an: „Das ist natürlich die damalige Poststraße (existiert so nicht mehr). Hier zwei Ansichten aus einer anderen Richtung. Ich könnte jetzt auch alles abschreiben, das ist mir aber zu blöd.“ Uns auch, aber wir haben uns über den Link ins eigene Blatt gefreut. Auch Karin Hoffmann erinnert sich gut an die Geschäftsadresse: „Es ist der Konsum in der Poststraße / Ecke Berliner Straße, gegenüber der Post. Dort konnte man über Haushaltswaren auch Kinderwagen kaufen. 1974 und 1975 kaufte ich dort neben vielen meiner Haushaltswaren auch den Kinderwagen für meinen Sohn. Der Eingang war sowohl von der Berliner- als auch von der Poststraße möglich. Die beiden ganz rechten Schaufenster auf dem Bild gehörten zum Spielwarengeschäft.“ Wolfgang Marlow aus Forst, Jamnoer Hauptstraße, schaute sich noch etwas in der Gegend um: „Der Fotograf steht vor dem Postgebäude und hält die Einmündung der Poststraße / Ecke Berliner Straße in einem Foto fest. Man blickt direkt auf das Gebäude vom Konsum mit den Haushaltswaren. Wollte man in die Spielzeugabteilung, die sich in der oberen Etage befand, musste man den Eingang in der Poststraße benutzen. Gegenüber, neben der Post, war ‘Grögers Eisdiele’, wo ich mit meinen damaligen Kumpels in den Wintermonaten eine heiße Hühnerbrühe mit Ei schlürfte. Nach der Umgestaltung der Stadt wurde an dieser Stelle der Max-Seydewitz-Platz mit dem Rosenbrunnen (Kohlkopf im Volksmund) errichtet, der später durch eine wasserangetriebene Marmorkugel ersetzt wurde.“
Bernhard Mühle aus der Cottbuser Kantstraße hat eine sehr persönlich Beziehung zu dem Haus: „Hallo, es handelt sich um Forst in den siebziger Jahren in der Berliner Straße/ Ecke Poststraße. Links ist die Haushaltswaren-Verkaufsstelle vom Konsum, rechts die beiden letzten Schaufenster vom gleichen Betrieb die Spielwaren-Schreibwaren-Vst. (2 Etagen). In letzterer war ich von 1974 bis August 1975 Verkaufsstellenleiter. Da ich zu dieser Zeit noch relativ jung war und auch am Wochenende zum Tanz ging, hieß es in Freundeskreisen immer: ‘Ha, jetzt kommt der Puppenverkäufer’”. Veronika Karsunke erinnert sich gern: „In der Poststraße war auf der rechten Seite von dem dargestellten Gebäude ein Spielzeugladen im 1. Stock. Als Kind für uns ein Wunderland und der Dielenboden hat bei jedem Schritt geknarrt. Zur Kreuzung zu ist der Haushaltwaren-Laden, der bis um die Ecke Berliner Straße ging. Üppiges Angebot war da ausgestellt. Für Kinder immer eine Entdeckung. Um die Ecke Berliner Straße war ein Kunstwaren-Laden mit vielen Handarbeiten und daneben ein Nähmaschinen-Laden. Das alles wurde schon zu DDR Zeiten abgerissen und bebaut mit einem Geschäfts- und Wohnblock. Jetzt ist es der Max Seidewitz Platz mit seiner Wasserkugel drauf. Vielen Dank für diese alten Bilder, und die Erinnerungen leben wieder auf.“ „Wir befinden uns heute in Forst“, stellt auch Ulrich Rhode aus der Rosenstadt fest. „Das Foto stammt aus den 60-iger Jahren und zeigt die Poststraße mit dem Haus Ecke Berliner Straße/Poststraße. Im Zuge der Neugestaltung des Stadtzentrums in den 70er Jahren wurde die Einmündung von der Berliner Straße in die Poststraße überbaut. Heute befindet sich hier der Brunnen mit der Kugel. Das Haus wurde abgerissen und heute befindet sich hier an gleicher Stelle ein Neubaublock mit dem TheraPoint von Herrn Köckritz und dem Eiscafé. Früher befanden sich hier von rechts nach links ein Spielzeugladen, ein Haushaltswarenladen (‘Scherbelladen’), ein Kunstgewerbeladen und um die Ecke die Volksbuchhandlung (mit dem jungen Leiter Wolf-Diethelm Zastrutzki). Rechts am Ende des Gebäudes ging es in die Uferstraße (im Untergrund der Lohmühlgraben) zur SED-Kreisleitung (Volkshaus) am Ende. Gerade gegenüber war eine Fahrradwerkstatt Funfack und der Waagenbauer Schulz. Dahinter war die Poliklinik.“ Torsten Rietschel hat ebenfalls Bekanntes entdeckt: „Das Haushaltswarengeschäft befand sich in der damaligen Poststraße, Gegenüber der Post (Berliner Straße). Hier ist heute der Kugelbrunnen. Unsre Mutti nannte das Geschäft immer ‘Scherbelladen’. Hier konnte man Haushaltsgegenstände aller Art kaufen. Geschirr, Gläser, oder auch Kosmetikschränkchen. Einen kauften meine Schwester und ich als Geschenk für unsre Eltern. Rechts daneben war ein Spielwarengeschäft. In der oberen Etage des Spielwarengeschäftes wurden auch Modelleisenbahnen verkauft. Schade, dass der gesamte Komplex für Neubauten weichen musste.“
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