Damals gab es offenbar einen „Raths-Keller“, der heute sehr vermisst wird

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Wer sich für C entschied, lag richtig – es ist das uralte Rathaus von Spremberg

 

Eine Leserin vermutete,dass der Turm zur Kirche gehöre. Das stimmt nicht, aber mit Spremberg hatte sie trotzdem den richtigen Ort gewählt. Ein anderer Leser, der nicht genannt sein will (aus Spremberg) fragt: „Sollte das ein Wink mit dem Zaunspfahl sein? Vor 120 Jahren hatte das Haus einen ‘Raths-Keller’, wie hier zu sehen ist, und jetzt ist der seit acht Jahren dicht. Die Bürgermeisterin jammert über fehlende Fördermittel. Unsinn. Wenn die Stadt sich zur eigenen Infrastruktur bekennen will, muss sie ihren maroden Keller sanieren und hochwertig verpachten – oder aufhören, das Wort ‘Perle’ im Munde zu führen.“
So führt das „Damals“ also glutheiß in das Heute. Auch aus anderen Zuschriften ist zu entnehmen, dass die Spremberger den Ratskeller als gute Adresse am Markt vermissen.
H.-J. Klammer schreibt aus Gotha: Für jeden echten Spremberger eindeutig zu erkennen: der Marktplatz und das Rathaus mit seinem Turm in Spremberg Das letzte Mal habe ich zum Heimatfest 2017 dort auf dem Marktplatz gestanden. Auch sind die Häuser in der Langen Straße ganz klar zu erkennen. Der Durchgang unter dem Turm sieht heute anders aus, er hat einen Rundbogen. Aber vielleicht war es ja zu der Zeit kein Durchgang, sondern nur ein Eingang.Ich kann mich noch erinnern, dass in dem Durchgang mal ein Zeitungskiosk etabliert war. Zu erkennen ist auch der schon damals auf dem Marktplatz stehende Kandelaber. Durch die Zusammenführung der Gebäude mit den unterschiedlichen Geschoßhöhen ist es zu erklären, warum es Innen so treppauf und treppab geht.“ Richtig auf Spremberg getippt haben auch Gisela Mallkowsky, Lange Straße in Hörlitz, Rainer Höhne aus der Spremberger Straße in Welzow und W. Surauf aus der Einsteinstraße sowie Christopher Klaus aus der Otto-Hurraß-Straße, beide in Lauchhammer.
Ebenfalls aus Lauchhammer schreibt Johannes Remenz. „Es handelt sich um das Rathaus der ‘Perle der Lausitz’ Spremberg. Das heutige Rathaus ist das Ergebnis mehrerer durch Brände bedingter Umbauten. Der Turm stammt aus der Barockzeit und wurde während späterer Umbautenn nicht mehr verändert. In den Jahren 1993 bis 1997 erfolgte die letzte durchgreifende Sanierung des gesamten Gebäudes. Der Turm bildet mit dem Turm der evangelischen Kreuzkirche ein interessantes architektonisches Ensemble. Im Zusammenhang mit meiner beruflichen Tätigkeit kletterte ich Anfang der 90er Jahre auf alle Kirchtürme in Spremberg und hatte hauptsächlich mit der Glockenanlage in der „Pritzener“ Auferstehungskirche auf dem Schomberg zu tun, genauso wie mit der Umhängung der beiden Wolkenberger Glocken im neuen „Turm“ neben dem Gemeindehaus in Schwarze Pumpe. Meine Ansprechpartner waren damals in Spremberg Superintendent Krüger und Pfarrer Sorge, in Schwarze Pumpe Pfarrer Pillwitz.“
Arno Schulz aus Guben tastet sich an die Lösung heran: „Es bleibt nur das alte Rathaus vom Spremberg. Weder das Gubener, noch das im Krieg zerstörte und nicht wieder hergestellte Cottbuser Rathaus passen zu dem Bild. Spremberg erlebte mehere große Stadtbrände, bei denen auch das Stadthaus mit niederbrannte. Das Foto zeigt wahrscheinlich das Gebäude, das nach dem Feuer von 1705 errichtet wurde, der Turm kam später hinzu.Nach meheren, der Zeit entsprechenden Umbauten, erhielt das Rathaus 1933/34 seine jetzige Form. Zu DDR-Zeiten hatte ich in Spremberg öfters zu tun und empfand diesen Ort als recht trist. Erstaunt war ich einige Jahre nach der Wende, was aus dieser ‘grauen Maus’, geworden ist; dazu gehört auch das restaurierte Rathaus.“
S. Menzel aus Guben hat herausgefunden: „Wir sind in einem Niederlausitzer Tuchmacherstädtchen an den Ufern der Spree,wo sich einst bedeutende Handelsstraßen kreuzten – Spremberg. 1913 gab es hier 29 Tuchfabriken. Gewonnen hat das NIEDERLAUSITZ-Jahrbuch diesmal W. Lehmann aus Spremberg. Herzlichen Glückwunsch.