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Wer kennt die Gesichter, weiß die Namen?

Damals war´s | Von | 9. August 2024

Das Foto könnte in den 1920er Jahren in Haasow entstanden sein – stimmt das?

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In einem Paar meint eine Leserin ihre Schwiegereltern zu erkennen. Aber traf sich die Gesellschaft tatsächlich in Haasow?

Wir haben zu dem wunderschönen Zeitdokument aus den 1920er Jahren verschiedene Erklärungsversuche, aber wohl doch noch nicht die belegbare Gewissheit. In welchem Ort vor welchem Gebäude mag dieses schöne Gesellschaftsfoto entstanden sein. S. Sachse ließ sich von der Werbung für den Fernsprecher leiten: Den ersten öffentlichen Apparat in Cottbus gab es im Ratskeller. Der Eingang zum Gastraum befand sich auf der Nordseite des älteren Flügels. Wie mitunter zu lesen war, wurden im Ratskeller auch Räumlichkeiten für Familienfeiern angeboten.“ Der Vorschlag hält aber einer Prüfung in unserem Bildarchiv nicht stand. Der Eingang zum Cottbuser Ratskeller und zur Stadtkasse hatte die Form eines gotischen Bogens, während die Schmuckelemente dieser Fassade eher auf ein neoklassizistisches Gebäude hinweisen. Solche gab und gibt es vielfach in der ländlichen Umgebung. Damit könnte Gisela Resag aus Dissenchen ganz richtig liegen. Sie schreibt: „Bei der näheren Betrachtung des Fotos von Frau Bohrmann aus Ihrer letzten Ausgabe habe ich meine Schwiegereltern Franz und Anna Resag, geborene Rinza, erkannt (zweites Pärchen in der oberen Reihe von links). Das Portal im Hintergrund des Bildes gehörte zur Gaststätte Lehmann in Haasow, jetzt Amtsgemeinde Neuhausen. Die Lösung ist also weder A, B oder C. Die Gaststätte existiert nicht mehr. Sie wurde 2007 abgerissen. Mich würde nun interessieren, wer das Hochzeitspaar und die anderen Anwesenden waren.“ Wir werden uns gern um diese Angaben bemühen. Vielleicht lässt sich ein Foto von Lehmanns Gaststätte zum Vergleich auftreiben? Vielen Dank für diese Vermutung.
Es gibt auch Andeutungen, dass dieses Foto im ehemaligen Gasthof von Saspow entstanden sein könnte, und Sieglinde Laws hat das Ereignis sogar in die heutige polnische Niederlausitz nach Sommerfeld / Lubsko verlegt. „Bei meinen Großeltern, die von da kamen, hing so ein Bild in der Wohnung. Das gibt es nicht mehr, aber ich habe mich als Kind immer gewundert, dass sie ein Bild aus Polen hatten, auf dem die Werbung für den ‘Cottbuser Anzeiger’ war. Später sagte mit jemand, das sei gar nicht so abwegig, denn der ‘Cottbuser Anzeiger’ erreichte eine weite Verbreitung in der damaligen Niederlausitz. Er ist leider 1945 eingestellt worden.“ Auch da kommen wir noch nicht weiter. Vieleicht finden sich noch Angaben. Unser Buch schicken wir diesmal als Dankeschön an Gisela Resag in Dissenchen.

 

Bei Lehmann in Haasow.

Wo könnte dieses schöne Familienbild entstanden sein? Das war die Frage vor drei Wochen. Und zu den Antworten kamen weitere. Michael Max aus Cottbus freut sich: „Toll, ja, es ist die Gaststätte Lehmann in Haasow.

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Else Max und ihr Verlobter Lehmann, der Wirt

Die erste Dame in zweiter Reihe (mit weißer Knopfleiste) ist Else Lehmann, geb. Max. Else heiratete den Gastwirt am 12.9.1911. Lehmann war ein ‘Lebemann’, konnte schlecht mit Geld umgehen, war arg verschuldet. Urgroßvater Wilhelm, ein erfolgreicher Cottbuser Fleischermeister, hatte diesem Schwiegersohn mal so richtig eine gedonnert, als er ihn um Geld anging. Der arme Wirt war auch Jäger, kam bei einem inszenierten Jagdunfall ums Leben und war so seine Schulden los. Lehmanns hatten einen Sohn, Hans-Georg, ebenfalls ein Luftikus und eine Tochter, Lieselotte, die vor einigen Jahren im Alter von 98 Jahren in Kassel verstarb. Sie war eine fleißige Bankangestellte und mehrte stetig ihr Vermögen. Im Anhang ein Foto aus der Verlobungszeit.
Uwe Schäfer aus Haasow schreibt: „Mit Interesse habe ich heute wieder Ihre Zeitung gelesen, speziell das ‘Damals war’s’. Anbei ein von mir gemachtes Foto von 1997. Es zeigt die damals schon geschlossene Gaststätte. Sie befand sich in der heutigen Haasower Hauptstraße. Es fehlen viele Details am Eingang, wohl durch Kriegseinwirkungen zerstört und nicht nachgearbeitet.“

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Vor diesem, seines Schmuckes etwas beraubten Hauses in Haasow (Aufn. 1997) soll obiges Bild entstanden sein.

Auch Manfred Gnida aus Spremberg trägt zur Auflösung bei: „Gisela Resag lag mit ihrer Aussage zum Foto richtig, denn ein Chronik-Foto zeigt die Gaststätte Lehmann in Haasow in dieser Ansicht, nur mit anderen Hochzeitsgästen. Eventuell gibt es noch Zeitzeugen dieser abgebildeten Hochzeitsfeier vor der 2007 abgerissenen Gaststätte und können Frau Bohrmann eine erwünschte Antwort geben:“ Er empfiehlt Haasow mit seiner Dorfstraße als Teil des Radwegenetzes der Lausitz und kam so zu unserem nächsten Sommertour-Motiv in Straupitz.



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